Zehn Teilnehmer für deutschen ESC-Vorentscheid: "Voice of Germany"-Gewinnerin Jamie-Lee Kriewitz will nach Stockholm
Die zehn Teilnehmer für den deutschen ESC-Vorentscheid stehen fest. Unter den Kandidaten ist auch die "The Voice of Germany"-Gewinnerin Jamie-Lee Kriewitz. Wird sie die neue Lena?
Erst im Dezember hat Jamie-Lee Kriewitz die ProSiebenSat1-Castingshow „The Voice of Germany“ gewonnen, nun will sie Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) vertreten. Die 17-jährige Schülerin aus der Nähe von Hannover ist eine von zehn Kandidaten, die am 25. Februar (20 Uhr 15) beim deutschen Vorentscheid mit dem Titel „Eurovision Song Contest 2016 - Unser Lied für Stockholm“ gegeneinander antreten, wie der zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag mitteilte.
"Eine krasse Erfahrung"
„Für mich persönlich wäre es eine krasse Erfahrung, an die ich vor einem Jahr nicht mal im Traum gedacht hätte", sagte Kriwitz laut NDR. Sie setzt für den Wettbewerb sogar mit der Schule aus. Zu ihren Konkurrenten über die Teilnahme gehören die Bands Avantasia, Joco, Keoma, Woods of Birnam und Luxuslärm sowie die Sänger Alex Diehl, Ella Endlich, Laura Pinski und der Chor Gregoriang. Wer für Deutschland in Stockholm antreten darf, entscheiden die Zuschauer. Abgestimmt werden kann per Telefon, SMS und zum ersten Mal auch über die offizielle Eurovisions-App, hieß es vom NDR: Voraussetzung ist hierfür, dass der User in Deutschland registriert ist. Moderiert wird die Sendung von Barbara Schöneberger.
Von Schlager bis Metal, von Indie bis Pop
„Die Bandbreite reicht vom Liedermacher mit Gitarre über Schlager bis zu Metal, von der Manga-Stimme über deutschen Pop bis zu einem jungen Indie-Duo“, sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber. „Ich freue mich über die Vielfalt und Buntheit des deutschen ESC-Vorentscheides. Bei unseren intensiven Anhör- und Diskussionsrunden war uns wichtig, viele Genres abzubilden, aber auch, die internationalen Chancen der Titel sowie Gesang und Auftritt der Acts vor einem großen Publikum auf der Bühne in Köln und in Stockholm einzuschätzen.“
Rückzieher nach Naidoo-Nominierung
Ausgewählt worden waren die Teilnehmer von den jungen ARD-Radios (Fritz, Sputnik), vom NDR, Musiklabels und der Produktionsfirma Brainpool, an der auch Stefan Raab beteiligt ist. Im November noch hatte der NDR mit der Nominierung des umstrittenen Sängers Xavier Naidoo als einzigen Kandidaten öffentliche Debatten und auch senderinterne Kritik ausgelöst. „Der NDR hat einen Fehler gemacht“, sagte damals auch Intendant Lutz Marmor. Auch er selbst habe die Wucht der Reaktionen unterschätzt. Naidoo, der bei der Fußball-WM 2006 für seinen Hit „Dieser Weg“ noch gefeiert worden war, gilt inzwischen wegen einiger politischer Äußerungen als umstritten.
2015 gab's null Punkte für Deutschland
Am 14. Mai wird sich beim ESC-Finale in Stockholm zeigen, ob Jamie-Lee Kriewitz oder einer der anderen Teilnehmer an den Erfolg von Lena-Meyer Landrut anknüpfen können, die 2010 den ESC gewann. Im vergangenen Jahr hatte Deutschlands Kandidatin Ann Sophie aus Hamburg null Punkte geholt. Sieger war der Schwede Måns Zelmerlöw, weshalb der Wettbewerb nun in Stockholm stattfindet. (mit dpa)