Steven-Gätjen-Shows im ZDF: Unser Mann aus Arizona
Am Ende läuft es vielleicht auf die ganz große Herausforderung hinaus: Wie Raab-Mann Steven Gätjen die Primetime beim ZDF aufmischen soll.
Man muss sich Steven Gätjen als viel beschäftigten Mann vorstellen. Am Dienstagabend auf dem Roten Teppich, zur Premiere des Kinofilms „Der geilste Tag“ von Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz in einem Münchner Kino, live gestreamt auf Sat1. Am Mittwoch zurück nach Köln zu den Proben für Gätjens nächste große ZDF-Show, am Donnerstagabend dann die Live-Premiere von „I can do that!“. Vor zwei Wochen Gätjens Drei-Stunden-Premiere im ZDF am Samstagabend bei der Moderation der „Versteckten Kamera“. Manche sagen, der Mann kann alles, sogar „Wetten, dass..?“
Der 43-Jährige gilt als neue Moderatoren-Hoffnung des ZDF, ist Showguckern aber kein ganz Unbekannter. Seit Jahren hat er bei Stefan-Raab-Shows auf Pro7 „TV total“-Events moderiert, kennt sich also gut aus mit Live-Formaten. Steven Gätjen soll das neue Show-Gesicht des Mainzer Senders werden, kündigte das ZDF bei einer großen Präsentation, einem Ausblick für 2016 im Dezember in Hamburg an. Steven Gätjen werde nicht langsamer sprechen, nur weil er beim ZDF sei, sagte Unterhaltungschef Oliver Heidemann zu seinem Neuzugang, der natürlich auch jüngere Zuschauergruppen ansprechen soll. Er sei der richtige Mann, um das ZDF im „Challenge- und Spiel-Bereich“ zu verstärken.
Dazu bedarf es allerdings frischerer Spiel-Formate. Gätjens Premiere mit „Die versteckte Kamera 2016 – Prominent reingelegt“ lief relativ mau an. Mehrere Prominente drehten Filme mit versteckter Kamera, sowohl über ihresgleichen als auch über Normalbürger, und traten damit gegeneinander an. Nachdem eine Jury unter Vorsitz von Til Schweiger die Werke bewertet hatte, entschied das Publikum über den Sieger.
Vorsicht: Das „Stadlshow“-Disaster von Alexander Mazza
Damit fühlten sich viele nicht mehr ganz so gut unterhalten. Nur 3,6 Millionen Fernsehzuschauer wollten die Neuauflage des Showklassikers miterleben, das entspricht einem Marktanteil von zwölf Prozent. Wie schwer sich gerade auch ARD und ZDF mit Newcomern tun, zeigte zuletzt das „Stadlshow“-Disaster von Gätjens ehemaligem Pro7-Moderationskollegen Alexander Mazza, 43, in der ARD. Steven Gätjen selbst weiß um das Verbesserungspotenzial bei der „Versteckten Kamera“. „Ich war sehr happy mit der Show, habe aber auch die konstruktive Kritik aufgenommen. Feedback, ob positiv oder negativ, ist immer wichtig“, sagt er dem Tagesspiegel.
Immerhin, gleich drei Primetime-Formate vertraut der Mainzer Sender seinem Neuankömmling 2016 an: die „Versteckte Kamera“, die Artistikshow „I can do that!“, bei der an diesem Donnerstagabend Prominente wie Schauspielerin Gesine Cukrowski, Model Lilly Becker oder Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein ihr akrobatisches Talent beweisen und über sieben Tage eingeübte Kunststücke vorführen sollen, sowie „Deutschlands Superhirn“, das Gätjen ab Mai im ZDF moderieren wird. Weitere Formate mit Steven Gätjen seien in Planung, so ein ZDF-Sprecher.
Drei und mehr Shows, ein Name – das gibt es sonst nur mit Pilawa oder Kerner. „Alle drei Formate mag ich sehr“, sagt Gätjen, „aber vor allen Dingen schätze ich Live-Shows. Ich liebe es, gut vorbereitet zu sein, aber trotz alledem nicht zu wissen, ob alles klappt oder nicht.“ Die gute alte Live-Show schien im öffentlich-rechtlichen Fernsehen spätestens mit dem vorläufigen Abschied von „Wetten, dass..?“ ein überholtes Modell zu sein.
Oder auch nicht. Wer beim ZDF in der Unterhaltung neu an den Start geht, noch dazu, anders als Markus Lanz, beste Erfahrungen mit großem Live-Publikum, dem Umgang mit Hollywoodstars und internationalen Filmpremieren hat, so wie der in Phoenix/Arizona geborene Steven Gätjen, der wird auch als Moderatoren-Kandidat für ein etwaiges Revival von „Wetten, dass..?“ gehandelt. Steven Gätjen, der neue Thomas Gottschalk? Es gibt nicht wenige, die ihm das zutrauen. „Wetten, dass..?“ sei ein wundervolles Format, aber derzeit kein Thema, sagt der Moderator. Das wurde bei „Dalli, Dalli“ oder „Einer wird gewinnen“ früher aber auch gesagt. Dort gab es dann Jahre später die Comebacks.
„I can do that!“, Donnerstag, ZDF, 20 Uhr 15
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