Berlin-Brandenburger Radiomarkt: Umworbene Hörer
Antenne Brandenburg bleibt in der Region Berlin-Brandenburg vorn. Eine andere RBB-Welle schlägt sich weniger gut.
Auf dem Radiomarkt von Berlin und Brandenburg gibt es in der Rangfolge der werbefinanzierten Wellen zwar viel Bewegung, an der Spitze steht allerdings weiterhin mit einigem Abstand die RBB-Welle Antenne Brandenburg, auch wenn sie einen Verlust von 12 000 Hörern in der Durchschnittsstunde hinnehmen muss. Bei den öffentlich-rechtlichen Radios macht Radio Eins einen großen Sprung nach vorn. 11 000 zusätzliche Hörer bedeuten eine Verbesserung vom achten auf den sechsten Rang.
„Die Gesamtreichweite unserer Programme in Berlin ist zum ersten Mal seit 2017 wieder gewachsen, das ist für uns Ansporn, den Reformprozess bei den Radios fortzusetzen“, sagt dazu RBB-Programmchef Jan Schulte-Kellinghaus. Allerdings läuft es für das RBB-Jugendradio Fritz nicht besonders. Es fällt in der Region vom neunten auf den 13. Platz zurück.
70 000 Menschen befragt
Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) lässt für die zweimal jährlich erscheinende Audio MA – die frühere Radio MA – bundesweit fast 70 000 Menschen im Alter ab 14 Jahren nach ihren bevorzugten Sendern befragen.
Hart trifft es in Berlin-Brandenburg die langjährige Nummer zwei: 104,6 RTL wird in der Audio MA 2019/1 vom Berliner Rundfunk überholt, der 12 000 Hörer hinzugewinnt. Im Aufwind liegt auch die Schlagerwelle Radio B2, die sich um zwei Plätze verbessert. Senderchef Oliver Dunk sieht sich mit der Ausrichtung auf deutsche Hits, also Schlager und Deutsch-Pop, bestätigt. Deutschlandradiochef Stefan Raue erkennt sogar eine „Renaissance des Radios“. Die drei Programme seines Senders legten im vergangenen halben Jahr zu. Mit 2,1 Millionen täglichen Hörern schafft es der bundesweit empfangbare Deutschlandfunk damit wieder in die Bundes-Top-Ten.
Insgesamt bleibt die Radio-Nutzung in Deutschland stabil. An Werktagen wird 249 Minuten Radio gehört, zwei Minuten mehr als Mitte 2018. Die öffentlich-rechtlichen Radiosender liegen dabei trotz leichter Verluste vor den Privaten, die etwas zulegen. In Zahlen ausgedrückt kommen die ARD-Wellen im Schnitt an einem Werktag auf etwas über 37 Millionen Hörer, was einem Rückgang von 412 000 Hörern entspricht. Die Privatsender legen um 0,7 Prozent auf 30,1 Millionen Hörer zu. Kurt Sagatz