zum Hauptinhalt
ARD-Sommerinterview. Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock (links), stellt sich den Fragen von Tina Hassel, Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios.
© ARD-Hauptstadtstudio/Tanja Schnitzler

Baerbock-Frage im „Sommerinterview“: Tina Hassel entschuldigt sich nach Kritik

Im „Sommerinterview“ mit Annalena Baerbock sorgte eine Frage von Tina Hassel für Ärger. Jetzt meldet sich die ARD-Journalistin per Twitter dazu.

Da halfen nur noch Zurückrudern und Entschuldigen. Also twitterte Tina Hassel, Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, am Dienstag: „Ich bitte alle die meine Frage beim #Sommerinterview als unangemessen oder gar sexistisch aufgefasst haben aufrichtig um Entschuldigung. Annalena Baerbock hat ihre Kinder selbst mehrfach thematisiert. Ich bin auch Mutter und bedauere deshalb sehr, dass dieser Eindruck entstanden ist.“

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Die Entschuldigung bezieht sich auf die letzte Frage, die Hassel der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock im ARD-„Sommerinterview“ am vergangenen Sonntag gestellt hatte. „Vieles hängt an Ihnen als der Spitzenkandidatin, der Kanzlerkandidatin.

Die kommende Regierung, das ist die Schlussfrage, könnte die letzte sein, in der die Klimakatastrophe überhaupt noch abzumildern ist. Wie würden Sie das Ihren Kindern erklären, wenn durch die vermeidbaren Fehler ihrer Mutter vielleicht die Grünen die Chance verspielt hätten, diese entscheidenden Weichen in der Regierung mit zu stellen?“, wollte Hassel von Baerbock wissen.

Die Frage stieß nicht wenigen Zuschauerinnen und Zuschauern auf. Den Unionskanzlerkandidaten und Dreifachvater Armin Laschet (CDU) hatte Hassel gefragt, wo er das EM-Endspiel sehen werde. Von SPD-Kandidat Olaf Scholz wollte sie wissen, wie lang eine Regierungsbildung dauern könnte. (Die aktuellen Beliebtheitswerte von Scholz, Laschet und Baerbock sehen Sie hier).

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bei der Baerbock-Passage wurde moniert, dass das Privatleben der Kandidatin - sind Kinder und Kanzleramt vereinbar? - thematisiert und auf Fehler während des Wahlkampfes angespielt wurde. Hassel wurden, insbesondere in den sozialen Medien, Unfairness und Sexismus vorgeworfen. Also sah sich die ARD-Journalistin zu einer Entschuldigung genötigt.

Vielleicht hängt Hassel noch die Verwunderung über ihr Twitter-Statement nach, als Robert Habeck und Annalena Baerbock auf dem Bundesparteitag zu neuen Bundesvorsitzenden gewählt wurden. „Frische grüne Doppelspitze lässt Aufbruchstimmung nicht nur in Frankreich spüren. (...) Wichtiges Signal in diesen Zeiten!“, hatte die Journalistin damals geschrieben.

Das wurde verschiedentlich als Unterstützung der Grünen durch die eigentlich auf Neutralität verpflichtete ARD-Hauptstadtchefin gesehen. Seitdem jedenfalls hat Tina Hassel zur kritischen, vielleicht überkritischen Distanz gefunden.

Zur Startseite