Neues Bundesliga-App: Streit mit Springer: Deutsche Fußball Liga positioniert sich gegen Sky
Am Freitag beginnt die neue Fußballsaison, doch noch streiten sich Springer, Sky und die Liga um die Medienrechte. Springer-Chef Döpfner hat der DFL nun mit rechtlichen Schritten gedroht - das zieht offenbar.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat am Mittwochabend klare Kante gezeigt im Streit zwischen dem Pay-TV Sky und dem Axel Springer Konzern um die Medienrechte an der Fußball-Bundesliga. Sky will Kunden seiner Sport News App die Tore der Liga sofort nach Spielschluss zeigen, Bild.de will den „Bundesliga bei Bild“-Abonnenten eine Stunde nach Ende jeder Partie Zusammenfassungen zwischen 90 Sekunden und sechs Minuten Länge anbieten.
Die DFL hat diese Konkurrenz für unzulässig erklärt: „Es wird keine nonlineare oder on demand abrufbare Berichterstattung in dem zur Rede stehenden Sky Sport News-App-Angebot geben“, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Im Übrigen werde es dort mit Zustimmung der DFL keine lineare kurze Berichterstattung zur Bundesliga geben, die die vertraglich eingeräumte Exklusivität von Rechtepaketen verletze. Heißt: Sky kann seine neue App gerne im Markt halten, aber das Programm, das dort von den Sky Sport News per Stream übernommen wird, darf keine Bundesliga-Tore enthalten. Die Zeit drängt, Saisonstart der Fußball-Bundesliga ist an diesem Freitag.
Döpfner droht mit strafrechtlichen Konsequenzen
Springer hatte am Mittwochmorgen vom Rechteinhaber DFL eine Klärung der Lage gefordert. Vorstandschef Mathias Döpfner hatte gesagt, „wer ein exklusives Recht anbietet, muss das auch liefern. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass die DFL hier schnell Klarheit schafft. Alles andere wäre Rechtsbruch, das würden wir nicht hinnehmen.“ Sollte sich herausstellen, dass die DFL die Rechte eineinhalb Mal verkauft hat, würde es sich „um Betrug handeln.“ Dies könnte dann sogar strafrechtliche Konsequenzen haben, warnte der Springer-Chef.
Die DFL hat sich mit ihrer Erklärung auf die Seite von Springer gestellt, der sich seine Lizenz für vier Spielzeiten immerhin 20 Millionen Euro kosten lässt. Der Pay-TV-Sender Sky wollte sich bis Redaktionsschluss nicht äußern, wie er auf den Vorstoß der Liga reagieren werde.
Offen bleibt damit, was passiert, wenn Sky ohne die DFL-Zustimmung seine App unverändert mit Liga-Inhalten füllt. Für die DFL ist die Angelegenheit höchst prekär. Schließlich sind die Beteiligten der größte Geldgeber der Fußball-Bundesliga und einer der mächtigsten Medien-Konzerne des Landes, der mit „Bild“ die auflagenstärkste Zeitung Deutschlands herausgibt.
"Bundesliga bei Bild" soll Motor für Bild.de sein
Springer braucht „Bundesliga bei Bild“ als Motor für die kostenpflichtigen Abos bei „Bildplus“. Das günstigste kostet 4,99 Euro im Monat; nur wer ein „Bildplus“-Abo erworben hat, der kann die Bundesliga für 2,99 Euro dazubuchen. Sky bietet seine App für 4,99 Euro im Monat an.
Der Pay-TV-Sender zahlt in den kommenden vier Spielzeiten für ein größeres Rechtepaket durchschnittlich 485,7 Millionen Euro pro Saison. Sky-Chef Brian Sullivan hatte am Dienstag erklärt, dass das Angebot für Tablets und Smartphones nicht dazu diene, der Bundesliga-App von „Bild plus“ Konkurrenz zu machen. „Wir sind sicher, dass das, was wir tun, völlig in Ordnung ist.“ Springer und die DFL sehen das indes anders.
Sonja Álvarez, Joachim Huber
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