Radio-Quoten: Stabil in der Spitze
Antenne Brandenburg und 104,6 RTL erfreuen sich in der Region wachsender Beliebtheit.
Die drohende UKW-Abschaltung ist endgültig vom Tisch: Die fünf Antennenbetreiber hatten sich mit den beiden Sendernetzbetreibern zunächst auf neue Eckpunkte geeinigt und nun die dazugehörigen neuen Verträge unterschrieben, wie die Bundesnetzagentur am vergangenen Samstag mitgeteilt hatte. Die Verhandlungsparteien seien dabei bis an ihre Schmerzgrenzen – und mitunter sogar darüber hinaus gegangen, hatte Netzagentur-Präsident Jochen Homann den Kompromiss gelobt.
Welchen Einfluss der UKW-Streit über höhere Gebühren für die Antennenübertragung konkret auf die Radionutzung hatte, lässt sich so nicht sagen. Fest steht jedoch, dass in der neuen Quotenmessung für das Radio in der Region Berlin-Brandenburg genauso viele Minus- wie Pluszeichen vor den Nutzungszahlen stehen. Auf der Gewinnerseite der Media Analyse Radio 2018 II Audio steht nach wie vor Antenne Brandenburg als Marktführer in der Region. Die RBB-Welle legte um 13 000 Hörer zu. Noch stärker wuchs die Hörerschaft bei 104,6 RTL. Die Nummer zwei der Berlin-Brandenburger Tabelle wurde von 29 000 Menschen öfter genannt als zuvor.
Erneuerungsprozess bei Fritz und Radio Berlin
Die Radio MA, die nur zweimal jährlich erhoben wird, ist von entscheidender Bedeutung für die Bemessung der Werbepreise. In der Gunst der Radiohörer verloren haben Radio Berlin 88,8 (minus 10 000 Hörer) und die RBB-Jugendwelle Fritz (minus 2000). RBB-Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus verweist auf den Erneuerungsprozess bei diesen beiden Wellen. Derzeit wird an den Konzepten gearbeitet, mit deren Umsetzung noch in diesem Jahr begonnen werden soll.
Für das werbefreie RBB-Kulturradio ist die sogenannte Tagesreichweite die relevante Währung. Sie ist speziell bei diesem Sender von starken Schwankungen geprägt und sank um 9000 auf 102 000 Hörer. Die Tagesreichweite des Deutschlandfunks stieg von 194 000 auf 218 000 und die von Deutschlandfunk Kultur von 65 000 auf 72 000.
Im Wettstreit zwischen öffentlich-rechtlichem Radio und den kommerziellen Sendern haben die Wellen von ARD und Deutschlandradio nochmals leicht zugelegt und kommen auf 37,4 Millionen Hörer vor 30 Millionen Privatsenderhörern. Kurt Sagatz