Wischen für die Quote: Sind App-Shows wirklich die Zukunft des Fernsehens?
Bislang kann sich das Publikum für interaktive Fernsehshows mit Smartphone-Apps nicht richtig begeistern.
ARD-Moderator Jörg Pilawa hält die interaktiven Fernsehshows in Verbindung mit Smartphone-Apps für noch nicht ausgegoren. „Interaktivität ist ja so ein Schlagwort. Vielleicht wollen das viele Leute gar nicht“, sagte der 48-Jährige der dpa. Vielleicht hätten die Menschen manchmal den Wunsch, einfach nur dazusitzen und sich unterhalten zu lassen. Jüngstes Beispiel: Die RTL-Show „Rising Star“ legte vergangene Woche einen mauen Start hin. Nur 2,25 Millionen Zuschauer sahen zu, am Samstag waren nur noch 1,75 Millionen dabei. Bei der interaktiven Talentshow stimmten nach Angaben von RTL über eine halbe Million „Juroren“ über die Musiktalente auf der Bühne ab.
Neben „Rising Star“ kämpfte auch die Talentsendung „Keep Your Light Shining“ auf ProSieben mit schlechten Quoten – und wurde nach der ersten Staffel abgesetzt. Die App-Shows bedeuten nicht nur technisch großen zusätzlichen Aufwand. Auch aus rechtlichen Gründen müssen die Macher ganz genau hinschauen. So erscheinen bei „Rising Star“ auf einer Wand zahllose Fotos der Abstimmenden. „O. k., wer von euch schickt ein Pimmelfoto hin?“, witzelte ein Nutzer auf Twitter. Damit das nicht passiert, schaltet laut RTL vorher ein Team die Bilder frei. Mit ganz anderen Problemen hatte die ARD im Mai beim „Quizduell“ mit Jörg Pilawa zu kämpfen. Mit einer App sollten Nutzer live gegen Kandidaten im Studio spielen können. Technische Fehler machten die interaktive Live-Sendung zur Pannenshow. Allerdings stieg das Zuschauerinteresse. 2015 soll es weitergehen. dpa/Tsp
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