Michael Wendler geht unter die Pandemie-Leugner: Schlagersänger verlässt DSDS-Jury und vergrault Werbepartner Kaufland
Schlagersänger Michael Wendler spricht von „angeblicher Corona-Pandemie", wirft der Regierung „grobe Verstöße gegen die Verfassung" vor. Auch gegen die Medien teilt er aus.
„Manche Probleme erledigen sich von selbst.“ So kommentierte Dieter Bohlen, der Jurychef der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ den Abschied von Schlagersänger Michael Wendler als Mitjuror. Zuvor hatte Wendler der Bundesregierung in einer Instagram-Story „bezüglich der angeblichen Corona-Pandemie grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz“ vorgeworfen. Zugleich beschuldigte er die Fernsehsender, darunter RTL, „gleichgeschaltet“ und „politisch gesteuert“ zu sein und sich mitschuldig zu machen.
Michael Wendler muss indes nicht nur auf seine Einnahmen als DSDS-Juror verzichten, auch die Supermarktkette Kaufland trennte sich von ihrem Werbe-Testimonial. „Bei unseren Video mit Michael Wendler ging es um Spaß & Ironie. Die Grenze ist jedoch erreicht, wenn mit der Sicherheit & Gesundheit von Menschen gespielt wird“, teilte das Handelsunternehmen am Donnerstagabend über die sozialen Netzwerke mit und ergänzte: „Daher haben wir den ganzen Wendler-Conten gelöscht & distanzieren uns von seinen Aussagen.“
Kaufland: #nichtegal
In dem Clip singt der 48-Jährige eine umgedichtete Version seines Liedes „Egal“ - „Regal“. Kaufland schloss die Auflösung der Werbepartnerschaft mit Wendler passend mit dem Hashtag #nichtegal. Ganz und gar nicht egal sind die Äußerungen von Michael Wendler auch RTL nicht. Der Sender sei völlig überrascht worden von seinen Aussagen – „sowohl zum Ausstieg aus „DSDS“ als auch von seinen Verschwörungstheorien“, erklärte RTL gegenüber dpa. „Davon distanzieren wir uns ausdrücklich.“
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Für Wendler wäre es die erste Staffel in der „DSDS“-Jury gewesen. Noch befindet sich die nächste Staffel von DSDS in der Drehphase, die Ausstrahlung ist für Anfang kommenden Jahres geplant. Jury-Chef Dieter Bohlen sprach nach Wendlers Abgang von einem „Abend der Freude“. Alle seien schuld, nur ausnahmsweise er nicht, scherzte Bohlen.
Bis vor kurzem hatte das allerdings noch anders geklungen. So hatte Wendler den DSDS-Jury-Chef Bohlen noch vor zwei Wochen als "ganz, ganz lieben Menschen" bezeichnet, nachdem der Schlagersänger zunächst besorgt um sein Standing beim so genannten Pop-Titan Bohlen war.
2015 hatte Wendler im Sommerdschungelcamp von RTL mitgemacht. Beim diesjährigen Dschungelcamp war zudem die Trennung von Claudia Norberg und seine Hinwendung zu Laura Müller ein Thema der Boulevardpresse.
Wendler betonte in einem Video, dass er die Entscheidung zum Verlassen der DSDS-Jury selbst getroffen habe. „Der Sender hat darauf keine Einwirkung gehabt.“ "Bild" hatte hingegen berichtet, dass die Stimmung zwischen RTL und Wendler bereits zuvor gestört war. Wendler habe mehrfach Sendetermine nicht wahrgenommen und mit Verkehrsproblemen begründet, schrieb das Blatt. Überdies soll sich Wendler derzeit auch gar nicht in Deutschland, sondern in seiner Wahlheimat Miami aufhalten.
Wendler-Manager: Alle Verträge aufgelöst
Wendlers Manager Markus Krampe äußerte sich am Donnerstag in einer Sendung von Oliver Pocher geschockt über den Schlagersänger. Es habe sich zwar angedeutet, dass sein Klient und Freund in die "falschen Bahnen" geraten sei. Seit drei Wochen sei Wendler immer abstruser geworden. Mit einem solchen Ausmaß habe er allerdings keinesfalls gerechnet.
Nach Krampes Angaben haben nun alle Partner ihre Verträge gesperrt und aufgelöst. Mehr als 15 Medienanwälte hätten sich inzwischen gemeldet. Eine weitere Zusammenarbeit mit seinem Klienten könne er sich derzeit nicht vorstellen, würde Wendler aber gerne helfen, sagte Krampe weiter.
In seiner Kritik an der Anti-Corona-Politik der Bundesregierung sieht sich Wendler unterdessen „durch zahllose andere“ bestätigt. Die Botschaften an seine Fans will er künftig über seinen Telegram-Account verbreiten. Dort wäre er tatsächlich in passender Gesellschaft. Dieser Messagingdienst wird bereits seit einiger Zeit von Corona-Leugnern und Verschwörungstheoretikern präferiert.
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