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1971 bestritt Niki Lauda sein erstes Formel-1-Rennen, seit 1995 hat er für RTL Rennen analysiert.
© dpa

"21 Jahre sind genug": Rücktritt von Niki Lauda überrascht RTL

Überraschend bis zuletzt: Nach 21 Jahren tritt Niki Lauda als RTL-Experte ab. Mit der Formel-1-Saison 2017 ist der Sender dennoch zufrieden.

Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda hatte schon immer seinen eigenen Kopf, davon kann neben Ferrari und Mercedes-Benz auch der TV-Sender RTL berichten. Florian König, der beim Kölner Privatsender die Formel-1-Berichterstattung moderiert, wollte es zunächst nicht glauben, als Niki Lauda am Sonntag nach dem Saison-Abschlussrennen in Abu Dhabi seinen Rücktritt als TV-Experte von RTL ankündigte. Unmittelbar nach dem Saisonfinale erklärte die Rennsportlegende, er habe „eine persönliche Entscheidung getroffen und zwar, dass ich nicht mehr RTL-Experte sein werde“.

„Mit dieser Live-Ankündigung hat mich Niki komplett auf dem falschen Fuß erwischt“, sagte RTL-Moderator König. Am Montag betonte der Sender noch einmal, von Laudas Entschluss vorher nichts gewusst zu haben. Offenbar hatte sich Lauda erst einen Tag vor dem Saisonfinale dazu entschieden, wie er der „Bild“-Zeitung verriet: „Ich habe es lange genug gemacht, 21 Jahre. Ich habe mich sehr gut gehalten. Aber jetzt ist es genug“. Der 68-jährige Lauda hatte seit 1995 die Formel-1-Rennen bei RTL analysiert. Als Experte war er aber nicht nur bei dem TV-Sender gefragt, auch Ferrari und Mercedes-Benz stand er beratend zur Seite. In seiner Kritik hat er allerdings vor niemandem Halt gemacht, auch nicht vor den eigenen Rennställen.

"Niki ist sich wieder einmal treu geblieben."

„Niki ist sich mit diesem Ausstieg wieder einmal treu geblieben. Er hat für sich eine Entscheidung getroffen und diese kurz und knapp verkündet“, stellte RTL-Sportchef Manfred Loppe fest. „Das müssen wir respektieren. Heute ziehen wir das Kapperl vor ihm und bedanken uns für mehr als zwei Jahrzehnte großartiger Zusammenarbeit.“ In welche Richtung nach einem Nachfolger für Lauda gesucht werden soll, konnte der Sender am Montag nicht sagen.

Das hat auch mit der fehlenden Planungssicherheit zu tun. Noch immer steht nicht fest, welche Sender in der nächsten Saison, die am 25. März im australischen Melbourne beginnt, die Formel-1-Rennen übertragen. Liberty Media drängt als neuer Eigner der Rennserie dem Vernehmen nach auf eine andere Aufteilung der TV-Rechte. Noch laufen die Verhandlungen.

Mit der zu Ende gegangenen Saison zeigte sich RTL zufrieden. Im Jahresdurchschnitt sahen 4,39 Millionen Zuschauer die 20 Saisonrennen. Damit lag die Zuschauerzahl zwar etwas unter dem Jahresdurchschnitt 2016 (4,52 Mio.), in dem mit dem Deutschland-Grand-Prix zudem ein Rennen mehr gefahren wurde. Lange Zeit lag die Quote jedoch über dem Vorjahr. 2018 wird es für RTL jedoch nicht nur um die Form von Sebastian Vettel gehen. Kurt Sagatz

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