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Mit einer Rekordpunktzahl hat die Band Revolverheld den „Bundesvision Song Contest“ gewonnen und den Titel nach Bremen geholt.
© dpa

Titel geht nach Bremen: Revolverheld gewinnt Bundesvision Song Contest

Ein Popsong über die Sehnsucht nach Ruhe hat das Rennen beim „Bundesvision Song Contest“ gemacht. Die Bandmitglieder von Revolverheld konnten einen historischen Sieg einfahren. Jetzt gilt es, eine Wette einzulösen.

Mit einer Rekordpunktzahl hat die Band Revolverheld den „Bundesvision Song Contest“ gewonnen und den Titel nach Bremen geholt. Am Ende von Stefan Raabs Gesangswettbewerb erhielten die vier Musiker aus allen Bundesländern zwischen Alpen und Nordsee höchste Wertungen. Revolverheld-Sänger Johannes Strate kündigte nach der rund vierstündigen Marathon-Show an: „Wir werden jetzt wahnsinnig feiern.“ Am Dienstag wird das Quartett dann im Weserstadion vor dem Fußballspiel Werder Bremen gegen Schalke 04 auftreten: „Das war eine Wette, wenn wir hier gewinnen.“ Wieder einmal hat sich damit in dem Länderwettstreit nach Vorbild des Eurovision Song Contest ein Favorit durchgesetzt. Womöglich sprach der Text des Siegersongs „Lass uns gehen“, der im Radio rauf und runter gespielt wird, auch vielen Fernsehzuschauern aus der Seele.
Sie konnten am Ende der Sendung, die live von ProSieben übertragen wurde, per Telefon oder SMS abstimmen.
„Lass und gehen“ handelt von stressgeplagten Großstädtern („Bin immer erreichbar, und erreiche doch gar nichts“), die vom „Sommer in Schweden träumen“. Die vier Bandmitglieder leben übrigens alle in Hamburg, nicht in Bremen, denken aber über ein Wochenendhaus auf dem Land nach, wie Strate nach dem Sieg auf der Bühne sagte. Entertainer Stefan Raab hat den „Bundesvision Song Contest“ vor zehn Jahren erfunden, als es noch so aussah, als könnte Deutschland beim Eurovision Song Contest nie gewinnen. ESC-Gewinnerin Lena hat diese Annahme widerlegt, dennoch blieb der „BuViSoCo“, wie er auch liebevoll genannt wird, als Plattform für deutschsprachige Musik.
Neben angesagten Künstlern wie Andreas Bourani (Bayern) und Marteria (Mecklenburg-Vorpommern) waren in diesem Jahr wieder junge Talente am Start.
Unter manchen eher belanglosen Pop- und Rapstücken überraschte Teesy (Sachsen-Anhalt). Der junge Sänger begeisterte die 3500 Zuschauer in der ausverkauften Göttinger Lokhalle mit seiner Wahnsinnsstimme und seinem smarten Auftritt in weißem Hemd, Fliege und Hosenträger. Teesy beweist, dass Soul und R&B auf Deutsch gut funktionieren können.

Überhaupt war die ganze Show in gewisser Weise eine Dauerwerbesendung fürs Musikmachen. Alle Künstler hatten sich vorab mit Raab zu kleinen Jam-Sessions getroffen, wobei teilweise Originelles zustande kam - etwa wenn Andreas Bourani R. Kellys „I believe I can fly“ auf Bayerisch singt oder Miss Platnum Marlene Dietrichs „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ interpretiert. Zu kritisieren gibt es an so einer Show naturgemäß immer etwas: Möglicherweise war die Bandbreite an Musikstilen nicht so groß wie in vergangenen Jahren. Darüber hinaus traten in der zehnten Ausgabe unter den 16 Kandidaten nur zwei Solokünstlerinnen auf. Der Erfinder der Show zeigte sich am Ende dennoch sehr zufrieden. „Hier gibt es nur Gewinner“, betonte Stefan Raab, der die Jubiläumssendung ungewohnt elegant in schwarzem Anzug und Krawatte moderierte. (dpa)

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