Nach Roman von Stephen King: ProSieben startet Mysteryserie "Under the Dome"
Gerade machte die Kuh noch muh. In seinem Roman "Die Arena" hat Stephen King eine US-Kleinstadt unter eine Glaskugel gepackt, Stevens Spielbergs Produktionsfirma Amblin Television hat daraus die Serie „Under the Dome“ produziert.
Lieber Leser, bitte nehmen Sie zunächst eine Landkarte Brandenburgs zur Hand. Dann schließen Sie die Augen, zücken den Zeigefinger und stoßen ihn auf die Karte. Und jetzt stellen Sie sich vor: Auf diese x-beliebige Kleinstadt ist eine riesige Glaskuppel gefallen, von einer Sekunde auf die andere. Keiner kommt mehr raus, keiner kommt mehr rein, jeder Kontakt zur Außenwelt ist abgeschnitten. Ein Ort und seine Bewohner werden in Isolationshaft genommen.
Interessiert Sie das, was dort wem passiert? Dann lesen Sie bitte diesen Text weiter und schalten am Mittwoch um 20 Uhr 15 „Under the Dome“ ein. „Chester’s Mill“ im US-Bundesstaat Maine gerät in diesen Ausnahmezustand. Mit schockierenden Bildern wird er illustriert: Die Kuppel hälftet eine Kuh, wie es ein Schlachter nicht perfekter könnte; ein Lkw-Fahrer knallt ahnungslos in die nicht sichtbare Wand. Die Szenen zeigen, wie unvorhersehbar der Glassturz übers Dorf gestülpt, wie undurchdringlich er ist. Und eine dritte Sequenz lädt das Geschehen sofort auf. Army-Veteran „Barbie“ (Mike Vogel) hat gerade eine Leiche vergraben, als er seine „Gefangenschaft“ bemerkt.
„Under the Dome“ verarbeitet in groben bis grobianischen Zügen den Roman „Die Arena“ von Stephen King – nicht das beste seiner klaustrophobischen Werke – zur Mysteryserie. Der Horrormeister King schreibt über die Ausgangslage: „Wir leben alle unter einer Kuppel, denn soweit wir wissen, ist diese kleine blaue Welt alles, was wir haben. Die Ressourcen sind begrenzt. Und wenn man eine Kleinstadt unter eine Kuppel steckt, erschafft man eine perfekte Metapher für all das, dem wir im Makrokosmos ausgesetzt sind.“
„Under the Dome“ bietet keinen noch nie dagewesenen Blick auf die Welt, sondern nimmt bewährte Motive – beispielsweise aus den Serien „Lost“ und „The Walking Dead“ auf – und arrangiert sie neu. Eine überschaubare Menschengruppe muss sich in einer prekären Notsituation bewähren, es gibt Gefahren von außen, aber noch mehr in der Gruppe selbst. Der Gute ist auch böse, der Böse kann zum Wohle aller handeln. Jeder hat seine (dunkle) Vergangenheit. Aus dem „Dome“Personal ragen der Ex-Soldat, der korrupte Stadtrat „Big Jim“ (Dean Norris), der die Katastrophe für seine Wiederwahl nutzen will, die hungrige Journalistin Julia (Rachelle Lefevre) sieht sich vor der Story ihres Lebens und hortet nebenbei Unmengen von Propangas. Den Profiteuren stehen jene gegenüber, die nur überleben wollen wie die Kellnerin Angie (Britt Robertson), die von ihrem Ex-Freund gefangen gehalten wird. Auf sich gestellt und der gewohnten Lebensweise beraubt, zeigt bald jeder sein wahres Gesicht.
Der von Steven Spielbergs Produktionsfirma Amblin Television gefertigten Serie merkt man die Handschrift von „Lost“-Autor Brian K. Vaughan an. „Under the Dome“ ist keine philosophisch unterfütterte Exegese menschlichen Verhaltens, vielleicht schimmern gesellschaftliche und politische Stimmungen durch. Das aber ist die 13-teilige Produktion (mit zweiter Staffel in Arbeit) auf jeden Fall: packendes Fernsehen, das sich aller Register der Spannungsdramaturgie bis hin zu schmalspuriger Handlungsführung und klischierter Personenbeschreibung bedient. Und dem Zuschauer ein großes Rätsel wie eine Rübe vor die Nase hält: die Kuppel. Wer, wie, was, warum?
„Under the Dome“, ProSieben, Mittwoch, 20 Uhr 15
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