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Stefan Henssler wechselt aus der TV-Küche in den TV-Fitnessraum
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Aus "Schlag den Raab" wird "Schlag den Henssler: Privatfernsehen und Phantasie - das passt nicht mehr zusammen

"Schlag den Henssler" startet gut bei ProSieben. Tatsächlich läuft die Show seit 2006, auch "DSDS" und "Dschungelcamp" sind TV-Routine. Das Privatfernsehen ist erstarrt. Ein Kommentar

Stefan Raab hatte mit seinem Abschied nicht nur Haussender ProSieben, sondern dem gesamten Privatfernsehen eine dicke Frage hinterlassen: Mit welchem Programm will die Konkurrenz zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen bestehen? ProSieben ist nach fast zwei Jahren ohne den Innovator Raab zu dem famosen Schluss gekommen, einen gelernten (Fernseh-)Koch ins Quotenrennen zu schicken. „Schlag den Raab“ heißt jetzt „Schlag den Henssler“. Das Showformat ist famos, Steffen Henssler präsentierte sich bei der Premiere als spritziger Marathonmann. Das Grundproblem jedoch bleibt. Die Sendung stammt aus dem Jahr 2006, die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ hat gerade die 14. Staffel absolviert, im „Dschungelcamp“ wächst die Kandidatenschar der Grauhaarigen. Das Privatfernsehen hat beträchtlich an Fantasie verloren. Die Schwäche an Innovation und die Stärke an Routine, diese in der Summe lähmenden Faktoren finden sich auch beim öffentlich-rechtlichen Wettbewerber. Beider „Das haben wir immer so gemacht“-Position hat das US-Streaming-Fernsehen à la Netflix in den deutschen TV-Markt eingeladen. Das Publikum hat die Einladung angenommen.

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