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Der "Playboy" verordnet sich eine weniger freizügige Bildsprache.
© dpa
Update

Männermagazin: "Playboy" verzichtet auf nackte Frauen - aber nicht in Deutschland

Das bekannteste Männermagazin der Welt wird züchtig: Ab dem kommenden Frühjahr sollen keine völlig nackten Frauen mehr abgebildet werden. Das hat Gründer Hugh Hefner entschieden.

Seit Jahrzehnten steht das amerikanische „Playboy“-Magazin für unzweideutige Bilder entblößter Frauenkörper - aber damit soll jetzt Schluss sein. Ab kommendem Frühjahr werde die berühmte Zeitschrift komplett neu gestaltet, berichtete die „New York Times“ am Dienstag. Zwar würden Frauen weiter in provokativen Posen gezeigt, jedoch sollen sie nicht mehr völlig nackt abgebildet werden. „Playboy“-Gründer Hugh Hefner (89) habe einem entsprechenden Vorschlag seiner Top-Redakteure zugestimmt, hieß es.

Die Zeiten hätten sich schlicht geändert, sagte „Playboy“-Chefmanager Scott Flanders. Den Kampf darum, unbekleidete Körper abbilden zu dürfen und Nacktheit gesellschaftsfähig zu machen, habe der Playboy schon lange gewonnen. „Heute reicht ein Mausklick, um sich jeden nur vorstellbaren sexuellen Akt im Internet herunterzuladen“, so Flanders. Nacktaufnahmen in Zeitschriften seien damit überholt.

Madonna, Sharon Stone und Naomi Campbell posierten für den "Playboy"

Einst hatten sogar Ikonen wie Madonna, Sharon Stone und Naomi Campbell die Hüllen fallen lassen, um im Playboy die Männerfantasien zu beflügeln. Aber diese Zeiten seien im neuen Medienzeitalter passé, so die Playboy-Macher. Nach Schätzungen der Medienorganisation „Alliance for Audited Media“ ist die Auflage des Magazins von 5,6 Millionen Exemplaren im Jahr 1975 auf heute 800 000 geschrumpft. „Der Zwölfjährige in mir ist sehr enttäuscht“, sagte Redakteur Cory Jones, der Hefner den Vorschlag zur Umgestaltung unterbreitet hatte. „Aber es ist die richtige Entscheidung.“

Die deutsche Ausgabe des „Playboy“ wird weiterhin nackte Frauen im Heft zeigen. Das machte der Chefredakteur von Playboy Deutschland, Florian Boitin, am Dienstag klar. „Auf die Ausrichtung und die Gestaltung des deutschen „Playboy“ hat die Entscheidung der Amerikaner keinen Einfluss. Das heißt, wir halten an unserem erfolgreichen Konzept auch in Zukunft fest“, sagte er. (dpa)

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