Nach über 30 Jahren beim ZDF: Petra Gerster nimmt Abschied nach Verlängerung
Petra Gerster hat Frauen in den Medien sichtbar gemacht. Am Mittwoch moderiert sie zum letzten Mal die „heute“-Sendung im ZDF.
Zu früh Verabschiedete arbeiten manchmal länger, das gilt auch für Petra Gerster, die über zwanzig Jahre lang das Gesicht der „heute“-Sendung war. Nach den üblichen Regelungen des ZDF hätte ihr Vertrag mit der offiziellen Rentengrenze geendet. Doch als sie im vergangenen Sommer von ihrer neuen Chefin Bettina Schausten gefragt wurde, ob sie nicht ein halbes Jahr länger durch die Hauptnachrichtensendung des Zweiten führen wolle, da hat Petra Gerster nicht lange überlegt.
„Der Beruf macht mir immer noch Freude. Es war einfach schön, noch ein halbes Jahr länger zu machen“, sagte sie vor ein paar Tagen dem Deutschlandfunk. Am Mittwoch hat die 66-Jährige ihren letzten Moderationseinsatz in der "heute"-Sendung.
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Zur „heute“-Sendung kam Petra Gerster 1998. Ihre große Popularität hatte sie allerdings schon zuvor durch ihre Moderationstätigkeit für das ZDF-Frauenmagazin „ML Mona Lisa“ erworben, die unter anderem mit einem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet wurde. Für ihren Mut und ihre Beharrlichkeit, mit der sie zu einem Vorbild für Frauen in den Medien wurde, erhielt sie zudem die Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistinnenbundes. „Früher als andere hat sie Frauen sprachlich sichtbar gemacht“, wurde Gersters berufliches Lebenswerk gewürdigt, das bei WDR und BR begann und schließlich mehr als 30 Jahre beim ZDF umfasste.
Nicht penetrant sein, auch nicht beim Gendersternchen
Apropos Sichtbarmachen von Frauen: Das Gendersternchen hat Petra Gerster lange Zeit abgelehnt, vor allem weil es ihr gesprochen sperrig erschien. Inzwischen hat sie sich daran gewöhnt, sowohl beim Hören als auch bei der eigenen Moderation. Wobei sie – nicht zuletzt mit Rücksicht auf die männlichen Zuschauer – keineswegs dogmatisch wurde. „Ich variiere einfach, um nicht penetrant zu sein“.
Mit einem hat die Fernsehjournalistin nicht gerechnet, als sie der Verlängerung ihrer Tätigkeit zusagte: der Beharrlichkeit der Pandemie. Ihre Pläne für einen großen Ausstand samt Abschiedsparty muss sie erst einmal aufschieben. Andere Pläne sind schon sehr konkret: „Mit meinem Mann Christian Nürnberger wieder ein Buch schreiben, danach kommt ein Welpe ins Haus“, sagte die 66-Jährige der „Augsburger Allgemeinen“. „Ob es ein Schnauzer oder Terrier oder wieder ein Mischling wird, ist noch nicht ausdiskutiert.“ Vor allem freue sie sich auf mehr Zeit mit ihrem Mann, dem Journalisten Christian Nürnberger.