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Exklusives kostet extra: Netflix-Konkurrenten verzichten auf Preiserhöhungen - vorerst

Die Video-on-demand-Anbieter Amazon und Sky planen anders als Netflix keine Preiserhöhungen, die Sportsender Eurosport und Dazn bleiben vage.

Immer mehr Serien, vor allem Eigenproduktionen aus den verschiedenen Regionen, verschlingen freilich auch immer mehr Geld. Auf Amazons deutsche Serie „You Are Wanted“ mit Matthias Schweighöfer folgt im Dezember bei Netflix der Mystery-Zehnteiler „Dark“ unter anderem mit Oliver Masucci und Jördis Triebel. Neue Netflix-User, die bislang noch kein Abo des Streamingdienstes abgeschlossen hatten, müssen dafür aber – wie in einem Teil der Freitagsauflage bereits berichtet – etwas tiefer in die Tasche greifen, denn Netflix erhöht den Abopreis. Exklusive Serien gibt es aber auch andernorts. Ende nächster Woche startet bei Sky „Babylon Berlin“. Amazon schickt Schweighöfer in die zweite „Wanted“-Staffel. Auch Sportanbieter wie Eurosport und Dazn erweitern ihr Portfolio um immer neue Rechte. Die Frage lautet also: Steht eine neue Preisrunde bei den Video-on-demand-Anbietern an?

Amazon hat Monatsabo verbilligt

Bei Netflix wird der Preis für das einfache Paket (zwei Geräte, HD-Empfang) von 9,99 auf 10,99 Euro angehoben. Das Premiumpaket (vier Geräte, UHD) wird sogar um zwei Euro auf 13,99 Euro verteuert – zunächst für Neukunden, die Erhöhung für Bestandskunden folgt später. Konkurrent Amazon, der Marktführer im Video-on-demand-Segment in Deutschland, hatte die Prime-Jahrespreise vor einem Jahr von 49 auf 69 Euro kräftig erhöht. Die monatliche Prime-Mitgliedschaft wurde dagegen Ende August von 8,99 Euro auf 7,99 Euro monatlich gerade erst verbilligt – und eine neuerliche Preiserhöhung ist nicht geplant.

Der Pay-TV-Anbieter Sky, der von den 40 Millionen Euro für die Produktion von „Babylon Berlin“ fünf Millionen trägt, plant ebenfalls keine Preiserhöhungen. „Vielmehr bieten wir eine Promotionaktion an, in deren Rahmen Sky Ticket für einen Euro für den ersten vollen Monat angeboten wird“, sagte Sendersprecher Moritz Wetter dem Tagesspiegel. Das Angebot gilt für das Entertainment-Angebot, in dem vor allem Serien unter anderem vom US-Partner HBO, aber auch Eigenproduktionen laufen. Die Ein-Euro-Aktion gilt für Oktober und November, von Dezember an müssen 9,99 Euro im Monat gezahlt werden.

Im Wettbewerb um die Kunden setzen Video-Streamingdienste auf Eigenproduktionen, möglichst mit lokaler Anbindung. Matthias Schweighöfer hat für Amazon Prime Video die Serie "You Are Wanted" produziert und steht auch vor der Kamera. Starttermin ist der 17. März.
Im Wettbewerb um die Kunden setzen Video-Streamingdienste auf Eigenproduktionen, möglichst mit lokaler Anbindung. Matthias Schweighöfer hat für Amazon Prime Video die Serie "You Are Wanted" produziert und steht auch vor der Kamera. Starttermin ist der 17. März.
© Amazon / Pantaleon

Und wie sieht es bei den Sportdiensten aus? Der Internet-Sportsender Dazn, der in dieser Woche bekannt gegeben hat, dass er von der Saison 2018/19 an neben Teilen der Champions League auch die Europa League übertragen wird, will sich nicht festlegen. Der derzeitige Preis von 9,99 Euro im Monat könne sicherlich nicht für die Ewigkeit garantiert werden, dafür befänden sich derzeit zu viele interessante Übertragungsrechte im Markt, heißt es. Aktuell gibt es Dazn zufolge jedoch keine konkreten Pläne zum Drehen an der Preisschraube.

Eurosport garantiert Preis nur bis 31. Oktober

Der Bundesliga-Sender Eurosport, der seit dieser Saison 30 Freitagsspiele sowie jeweils fünf Begegnungen am Sonntag und Montag überträgt, bleibt noch vager. Der Sender verweist auf die auf der Homepage angegebene Preisliste, die vom 1. September bis zum 31. Oktober gilt. Über alles darüber hinaus könne derzeit keine Auskunft gegeben werden. Der Bundesliga-Saisonpass kostet bis Ende Oktober für die ersten sechs Monate 4,99 Euro im Monat. Wer sämtliche kostenpflichtigen Eurosport-Inhalte sehen möchte, benötigt den Jahrespass, der nach derzeitiger Preisliste 49,99 Euro kostet und sich automatisch verlängert.

Vordringlichstes Ziel für Eurosport muss es allerdings sein, die technischen Probleme mit dem Eurosport Player dauerhaft in den Griff zu bekommen. An den ersten beiden Spieltagen kam es zu massiven Problemen, seither hat sich die Lage etwas beruhigt. „Dennoch arbeiten wir natürlich weiterhin intensiv daran, die Plattform weiter zu verbessern und auch kleinere, teils User-spezifische Probleme zu vermeiden“, teilte uns ein Sprecher auf Nachfrage mit. Kurt Sagatz

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