South Park: Mohammed als Teddybär
Die South-Park-Macher legen sich mit den Islamisten an. In einer Folge wird Mohammed als Teddybär dargestellt. Auf Drohungen mussten die Macher nicht lange warten.
Die Macher der satirischen Comicserie „South Park“ haben schon viele Minderheiten aufs Korn genommen – und das nicht gerade zimperlich. Jetzt könnten sie an die Falschen geraten sein. Nachdem der Prophet Mohammed in der Zeichentrickserie im Bärenkostüm auftrat, haben die beiden Schöpfer Trey Parker und Matt Stone Ärger mit einer radikalen US-Islamistengruppe, wie der Fernsehsender CNN berichtet.
„Wir müssen Matt und Trey warnen, dass das, was sie tun, dumm ist und sie wahrscheinlich so enden werden wie Theo van Gogh“, schreibt die Gruppe „Revolution Muslim“ nach Angaben des Senders auf ihrer Internetseite. Das sei keine „Drohung, aber eine Warnung“, sagte ein Sprecher der Gruppe gegenüber CNN. 2004 war der niederländische Filmemacher Theo van Gogh nach einem islamkritischen Film von einem radikalen Muslim getötet worden.
Die kritisierte „South Park“-Folge wurde vergangene Woche in den USA ausgestrahlt und zeigt die Stifter aller Religionen, nur Mohammed fehlt. Die Stifter diskutieren darüber, wie der Prophet abgebildet werden dürfe. Zum Schluss stehen sie zusammen – und statt Mohammed steht ein großer Teddybär in der Mitte.
„Wir sehen noch keinen Grund, die Folge nicht auszustrahlen“, sagt die Sprecherin vom Sender Comedy Central, der „South Park“ in Deutschland zeigt. Würde die Folge nicht ausgestrahlt, könne das auch falsch verstanden werden. Deutsche Fans sollen die Folge in etwa sechs Monaten zu sehen bekommen. Rechtlich gebe es kein Problem. „Wenn der Holocaust in der Serie geleugnet wird, ist das schwieriger.“ Solche Folgen müssten an deutsches Recht angepasst werden. Während die „South Park“-Macher bereits in einer neuen Folge mit Spott auf die Drohung reagierten, will Mohammed-Karikaturist Kurt Westergaard, 74, der für die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ arbeitet und wegen seiner Zeichnungen des islamischen Propheten massiv bedroht wurde, seinen Job aufgeben, berichtet die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Nicht aus Angst – sondern aus Altersgründen. jg
Janina Guthke