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Noch bedrohlicher wird es in „You Are Wanted“ für Lukas und Hanna Franke (Alexandra Maria Lara und Matthias Schweighöfer).
© Pantaleon/Amazon

Serien-Action bei Amazon & Co.: Mit Matthias Schweighöfer in den Mai

Amazon will an den Erfolg von „You Are Wanted“ anknüpfen. Sky setzt auf Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling.

Das Leben könnte so schön sein. Vor einem überwältigenden Gebirgspanorama schwimmt Lukas Franke (Matthias Schweighöfer) durch einen kristallklaren Bergsee. Auf einem Steg sitzen seine Frau Hanna (Alexandra Maria Lara) und der inzwischen sechsjährige Sohn Leon (Franz Hagn) und winken ihm zu. Doch der Traum zerplatzt wie eine Seifenblase. Wie bei einem „Tatort“ mit Haudrauf Til Schweiger wird Lukas Franke minutenlang in einen mit Wasser gefüllten Bottich getaucht. „Wo ist Burning Man“, wollen seine Folterer wissen. Doch auch nachdem ihm eine Substanz injiziert wird, gibt er sein Geheimnis nicht preis. Vielmehr gelingt es ihm später, bei einem Transport in einem Kleinlaster seine Fesseln zu lösen und zu entkommen.

„Für Lukas wird es in den neuen Folgen von ,You Are Wanted‘ noch gefährlicher, noch bedrohlicher. Er dachte, er hätte die Kontrolle über sein Leben zurückerlangt. Aber im Leben gibt es kein Zurück“, sagt Matthias Schweighöfer, der auch in der zweiten Staffel der Amazon-Original-Serie die Hauptrolle spielt, Regie führt und zudem als Koproduzent auftritt. Man kann Schweighöfer nur zustimmen: Die Fortsetzung ist noch actiongeladener als die erste Staffel.

Die stärkste Waffe in den Händen von Terroristen

„Burning Man“, so heißt das wohl wichtigste Computerprogramm des US-Geheimdienstes NSA, „die stärkste Waffe gegen Terrorismus, die nun in die Hände von Terroristen zu fallen droht“, wie man im NSA-Hauptquartier glaubt. Schweighöfers Gegenspielerin Nelly Hallaska (Jessica Schwarz) ist zu allem entschlossen, um wieder in den Besitz des Spionageprogramms zu kommen. Allein in der ersten Folge, die TV-Kritikern zur Voransicht zur Verfügung gestellt wurde, geht es wilder zu als in vielen Kino-Thrillern, auch wenn sich heutzutage niemand mehr wundert, wenn allmächtige Geheimdienste mal eben aus einem Handygespräch ein sogenanntes Selektoren-Suchwort sniffen oder die Kontrolle über einen Mietwagen übernehmen. Die Spannungskurve der zweiten Staffel ist jedenfalls extrem hoch. Wenn die übrigen fünf Episoden das Tempo beibehalten, dürfte die zweite Staffel (Start 18. Mai) an den Erfolg der ersten problemlos anknüpfen.

Am 29. Mai startet bei Amazon zudem die Serie „Patrick Melrose“ mit „Sherlock“-Darsteller Benedict Cumberbatch als tragikomischem Exzentriker. Der aristokratische Playboy mit Drogenproblem fliegt nach New York, um die Asche seines Vaters entgegenzunehmen.

Simone (Alba August) kämpft in „The Rain“ nach einer Virusepedemie ums Überleben.
Simone (Alba August) kämpft in „The Rain“ nach einer Virusepedemie ums Überleben.
© Netflix

Ein echter Schocker erwartet die Netflix-Abonnenten. Dort steht von diesem Freitag an die erste dänische Netflix-Eigenproduktion „The Rain“ zur Ansicht bereit. Die größte Katastrophe, die sich die drei Schüler in der Einstiegsszene vorstellen können, ist die, dass ihre Mitschülerin Simone (Alba August) nicht pünktlich mit den gelösten Prüfungsaufgaben erscheint und sie zum Nachtest müssen. Bis plötzlich Simones Vater auftaucht, die Tochter mit sich reißt und zusammen mit Mutter und kleinem Bruder Rasmus (Lucas Lynggaard Tonnesen) in einem Affenzahn auf der Autobahn flüchtet – vor dem drohend aufziehenden Regen. Derweil im Radio berichtet wird, dass dieser Regen allergische Reaktionen auslöst, die so heftig sind, dass sie in kürzester Zeit zum Tode führen. Der Vater weiß, dass das Killervirus nahezu die gesamte Bevölkerung Skandinaviens auslöschen wird, denn er ist an der Verbreitung nicht unschuldig. Darum bleibt er auch nicht in dem Schutzbunker mitten im Wald, sondern will nach einem Gegenmittel suchen.

Kaum Zeit Atem zu holen

Dem Zuschauer bleibt wenig Zeit, wieder zu Atem zu kommen, auch wenn dies gerade einmal die Einführung in die neue Netflix-Serie ist. Richtig los geht es erst Jahre später, als die Geschwister den sicheren Bunker verlassen und feststellen, dass die Welt nicht mehr die gleiche ist. Der Kampf ums Überleben wird mit harten Bandagen geführt, das müssen sie schnell erfahren. Doch sie haben noch immer die Hoffnung, dass ihr Vater irgendwo da draußen den Schlüssel für die Rettung gefunden haben könnte.

Solche Endzeitdramen sind freilich nicht neu, früher war ein Atomschlag oder eine Umweltkatastrophe zumeist der Auslöser. Mit ihren überraschenden Wendungen lässt die dänische Serie ihre Zuschauer dennoch nicht mehr los.

Die Thriller um Privatdetektiv Cormoran Strike (Tom Burke) basieren auf den Krimis von Joanne K. Rowling.
Die Thriller um Privatdetektiv Cormoran Strike (Tom Burke) basieren auf den Krimis von Joanne K. Rowling.
© BBC/Sky

Beim Pay-TV-Sender Sky steht vom 17. Mai an mit „Strike“ eine siebenteilige Serie an, die auf den Kriminalromanen um Privatdetektiv Cormoran Strike beruht. „Harry Potter“-Autorin Joanne K. Rowling hat sie unter dem Pseudonym Robert Galbraith geschrieben. Bislang sind mit „Der Ruf des Kuckucks“, „Der Seidenspinner“ und „Die Ernte des Bösen“ drei Romane erschienen, die nun in „Strike“ in insgesamt sieben Folgen verfilmt wurden.

Cormoran Strike (Tom Burke) ist ein an Leib und Seele versehrter Mann, der als Militärpolizist im Afghanistan-Einsatz ein Bein verlor und sich nun mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Weil er sich mit seiner Freundin überworfen hat, ist er wohnungslos und campiert auf einem Feldbett in seinem Büro.

Selbstmord oder doch Mord?

Den Gegenpart zum dauerdeprimierten Privatschnüffler gibt die stets freundliche Robin Ellacott (Holliday Grainger), die als Aushilfskraft anfängt, aber bald zur unverzichtbaren Assistentin wird. In ihrem ersten Fall sollen sie den Tod des Mode-Models Lula Landry (Elarica Johnson war bereits in einem Harry-Potter-Film zu sehen) untersuchen. Ihr Bruder John glaubt nicht an einen Selbstmord und beauftragt den Privatdetektiv.

Die Umsetzung der BBC-Serie entspricht der Romanvorlage, die – wie bei Joanne K. Rowling nicht anders zu erwarten ist – durch eine Vielzahl von Figuren geprägt ist und in einem London spielt, das aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln gezeigt wird. Der schöne Schein endet auch hier schneller als gedacht.

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