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Auch ein Kobold muss mal schlafen. Meister Eder hat ihm ein Bettchen gezimmert und neben sich gestellt.
© imago/United Archives

Amazon Prime zeigt Fernsehserie: "Meister Eder und sein Pumuckl" wieder sichtbar

52 Folgen, digital restauriert, mit Gustl Bayrhammer und Hans Clarin: Die Serie um den Kobold "Pumuckl" ist wieder auf dem Bildschirm.

Jetzt müssen Petterson und Findus aufpassen, jetzt kommen "Meister Eder und sein Pumuckl" zurück. Das ist harte Konkurrenz, was die Begeisterung bei Kindern, Eltern und Großeltern angeht. Und eine echte Herausforderung, ob der Streamingdienst Amazon Prime Video abonniert werden soll, denn nur dort werden vom 1. März an die 52 Folgen aus den Jahren 1982 bis 1989 online gestellt.

Den Pumuckl gab es davor. Es gab ihn danach, als Buch, Hörspiel, im Film, als Musical. Aber echt, also echter als echt, das waren und sind die beiden Fernsehstaffel. Gustl Bayrhammer spielte den Schreinermeister im Münchner Hinterhof, dem der rothaarige Kobold an einem Leimtopf hängengeblieben war. Pumuckl ist für jeden Menschen mit Ausnahme des Schreiners unsichtbar. Eder ist grantig, er ist liebenswürdig, er ist Junggeselle und froh, dass der Nachfahre der Klabautermänner ihn aus seinem Alleinsein herausreißt. Also, meistens ist er froh.

Pumuckl liebt Streiche über alles und das Dichten liebt er auch: "Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt, niemand was meckt." Er stellt Werkstatt und Haushalt auf den Kopf, was Meister Eder, der den Kobold ja erziehen will, des Öfteren um seine Fassung bringt. Und doch, die Zuneigung wächst und wächst.

Streit der Pumuckl-"Mütter"

Die Eltern vor dem Bildschirm werden mit Meister Eder mitgelitten haben, weil sie sich wohl gefragt haben, ob sie nicht selbst einen Pumuckl zu Hause haben. Konnte echt nerven, der Kobold, auch weil er diese krächzende Stimme hat. Pumuckl-Sprecher Hans Clarin hat sich fast die Stimmbänder ruiniert, weil er den Kobold zwei Oktaven höher sprechen musste.

So gut, wie sich "Meister Eder und sein Pumuckl" alsbald verstanden, so sehr hatten sich die "Mütter" zerstritten. Ellis Kaut hatte die Pumuckl-Geschichten erfunden, sein Aussehen stammte aber von der Zeichnerin Barbara von Johnson. Ein Gerichtsstreit um die Urheberrechte folgte auf den nächsten, die Auseinandersetzungen verhinderten nicht weitere mediale Verwertungen. doch das Besondere, das Eigene der Fernsehserie blieb unerreicht. Und dann, 1993, starb 1993 Gustl Bayrhammer.

Ob es höhere Einsicht oder der Kobold selbst war, die verschiedenen (Rechte-)Parteien haben sich doch noch in der Pumuckl Media GmbH zusammengefunden. Damit konnte auch die TV-Serie, seit 2012 nicht mehr im Fernsehen, digital restauriert werden. Nach Amazon wird das Bayerische Fernsehen 2020 "Meister Eder und sein Pumuckl" zeigen, über eine neue Fernsehserie wird nachgedacht, auch Computerspiele und eine Ausstellung sind angekündigt. Der Pumuckl ist eine Marke für den Kindermarkt.

Weil er für das Genie des Kindes steht. Lasst Euch nichts ausreden, vor allem nicht von Erwachsenen. Die Pumuckl-Botschaft klingt nach Findus und nach Pipi Langstrumpf. Was er zu seinem Comeback sagt? "Überall Wasser, überall nasser, schrecklich viel Spasser". Und schon kocht die Milch über.

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