Pro Quote: Mehr Frauen bei der Degeto
Die Filmproduktionstochter der ARD führt eine Frauenquote für Regisseurinnen ein.
Ab August sollen bei mindestens jedem fünften der produzierten oder mitfinanzierten Filme Frauen auf dem Regiestuhl sitzen. Degeto-Chefin Christine Strobl folgt mit der Selbstverpflichtung über zunächst drei Jahre einer Forderung der Initiative Pro Quote Regie, schreibt die "FAZ". Die Selbstverpflichtung der Produktionsfirma laufe zunächst drei Jahre. Damit wolle sie das Bewusstsein unter Produzenten und in Redaktionen verändern. Die Geschlechterverteilung beim Film sei „geradezu absurd“.
Fast 50 Prozent der Absolventen eines Regiejahrgangs seien Frauen. Bei Fernsehfilmen betrage der Anteil der Regisseurinnen aktuell allerdings nur knapp 15 Prozent, bei den Krimi-Reihen „Tatort“ und „Polizeiruf“ sei die Zahl nicht einmal zweistellig. „Das klafft zu weit auseinander“, sagte Strobl der Zeitung. Ein sinnvoller Grund dafür sei nicht zu erkennen. Die neue 20-Prozent-Quote bezeichnete Strobl als „maßvolles Ziel“.
Die ARD-Produktionsfirma reagiert mit der Regelung auf eine Forderung der Initiative „Pro Quote Regie“. Im Oktober 2014 hatten mehr als 200 Regisseurinnen an Politik, öffentlich-rechtliche TV-Sender und die Filmförderungen von Bund und Ländern appelliert, eine Frauenquote von 30 Prozent für die Filmbranche einzuführen.
Pro Quote Regie begrüße den Vorstoß von Christine Strobl sich für mehr Regisseurinnen bei Degeto-Projekten einzusetzen, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative. "Eine freiwillige Selbstverpflichtung auf 20 Prozent Mehrbeschäftigung kann dabei nur ein Anfang sein, ist aber sicherlich ein erster Schritt mit Signalwirkung." Eine wirkliche Gleichstellung für Frauen im Regieberuf müsse über eine Marke von 20 Prozent hinausgehen. "Wir verweisen auf das Modell von Pro Quote Regie: 30 Prozent in drei Jahren, 42 Prozent in fünf Jahren und ,Fifty:Fifty' in zehn Jahren."
Rund 100 Filme werden jährlich von Degeto produziert oder mitfinanziert. Die Gesellschafter der Produktionsfirma sind die ARD-Anstalten und deren Werbetöchter.
Unterstützt vom Bund
Das Thema Frauenquote ist in den verschiedensten Ausprägungen virulent. Zuletzt wurde auch darüber diskutiert, dass politische Talkshows oft reine Männerrunden sind, angeblich scheuen weibliche Gäste den Auftritt.
ProQuote Regie ist eine Gleichstellungsinitiative in der Film- und Fernsehbranche, die von über 200 Regisseurinnen in Deutschland initiiert wurde. Ziel der Initiative ist eine geschlechterparitätische Besetzung von staatlichen Filmfördergremien und die Erhöhung des Anteils von Regisseurinnen am deutschen Fernsehprogramm und an deutschen Filmproduktionen.
Seit 2014 organisiert sich die Initiative über den Verein ProQuote Regie, der unter anderem von den Regisseurinnen Katinka Feistl und Nina Grosse gegründet wurde. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. meh
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