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© ZDF

KRIMI: Max Färberböck liefert einen der besten Filme der „Bella-Block“-Reihe

Es ist dieser Blick. Dieser Blick auf die Skulptur, die sie in einer Ausstellung entdeckt.

Es ist dieser Blick. Dieser Blick auf die Skulptur, die sie in einer Ausstellung entdeckt. An der Stelle, an der immer der Künstlername zu lesen ist, da steht der Name Holger Thom. Bella Blocks Blick versteinert. Es ist, als habe sie der Blitz getroffen. Und das, wo Bella Block (Hannelore Hoger) als pensionierte Kommissarin mit ihrem ehemaligen Assistenten Martensen (Devid Striesow) nur mal so durch eine Ausstellung gehen wollte. Sie hat jetzt mehr Zeit und freut sich, wenn Martensen mit Neuigkeiten aus dem Kommissariat vorbeikommt. Holger Thom – ein Fall, der 17 Jahre zurückliegt. Thom hatte die Eltern von Helen Niemann (Tanja Schleiff) per Kopfschuss in deren Wohnung umgebracht. Helen, kniend an eine Wand in ihrem Zimmer gepresst, hörte die tödlichen Schüsse. Danach kommt Thom (Wotan Wilke Möhring) in ihr Zimmer, hält die Pistole an ihren Kopf, ohne abzudrücken. Als er gefasst wird, vermag Bella Block es nicht, ihn zum Reden zu bringen. Er wird inhaftiert. Und ist nun wieder in Freiheit. Tochter Helen hat selbst eine Familie, einen Mann, Henrik Niemann und zwei Kinder. Bella hat ein ungutes Gefühl.

Max Färberböck hat „Vorsehung“, den 27. Fall der renommierten Reihe inszeniert, und zusammen mit Fabian Thaesler das Drehbuch geschrieben. Färberböck hat 1993 und 1994 die ersten beiden „Bella Block“-Filme gedreht. Färberböck gehört zu den filmischen Vätern der von Doris Gercke ersonnenen literarischen Figur. „Vorsehung“ ist einer der besten „Bella-Block“- Filme seit 1993. Das Drama ist atmosphärisch derart aufgeladen, als befänden sich alle Personen im Druckkessel, dessen Ventile verstopft sind. Einmal, als dieser Thom nach Hause kommt, in dieses merkwürdige Haus, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, da tritt Bella Block aus dem Schatten eines Türrahmens. Sie bittet diesen Mann, von anderen Menschen abzulassen. Sie warnt Thom im Grunde vor sich selbst. Die Bilder (Kamera: Michael Wiesweg) haben eine ungeheure Bedrohlichkeit. Dazu der beunruhigende Klangteppich. Alle Elemente zusammen ergeben unter der Inszenierung Färberböcks einen Film von größter Intensität. Und Hannelore Hoger spielt diese so gar nicht ruheständlerische Bella Block mit der ihr eigenen Wahrhaftigkeit und Präzision, wunderbar unprätentiös. Es ist, bei aller Schwere des Themas, ein wahres Vergnügen, ihr zuzusehen. Thilo Wydra

„Bella Block “, ZDF, 20 Uhr 15

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