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Helmut Markwort
© dpa

Wahlkampf und Fernsehen: Markwort versteigert TV-Rolle

Es ging um einen Job in der ARD-Vorabendserie "Hubert ohne Staller". Der BR stoppt die Wahlkampf-Aktion von Helmut Markwort.

Lange nichts mehr von Helmut Markwort gehört und dann diese recht unglaubliche Geschichte vom Wochenende: Der „Focus“-Gründer hat den Bayerischen Rundfunk mit einer Versteigerungsaktion verärgert. Bei einer Wahlkampfveranstaltung hat der 81 Jahre alte FDP-Kandidat für den bayerischen Landtag eine Komparsenrolle für die ARD-Vorabendserie „Hubert ohne Staller“ versteigert, und das, ohne den federführenden Sender darüber zu informieren.

Da hat die ARD nicht mitgespielt. „,Hubert ohne Staller’ ist eine ARD-Serie für Das Erste, der BR war redaktionsseitig nicht in den Vorgang eingebunden, abgesehen davon werden Komparsenrollen allein von der Produktionsfirma vergeben, ohne Detailabsprache mit dem jeweiligen Sender“, sagte Elmar Jaeger, zuständiger Redakteur beim BR für „Hubert ohne Staller“, dem Tagesspiegel am Sonntag und bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. „Der Produzent war nach erster Auskunft davon ausgegangen, dass die Versteigerung, wie in ähnlichen Fällen auch, zu wohltätigen Zwecken erfolgte und nicht zur Wahlkampfhilfe.“ Er bedauere die auf einem „Missverständnis“ beruhende Entwicklung und habe die Aktion mit Herrn Markwort sofort gestoppt.

Markwort kandidiert bei der Landtagswahl am 14. Oktober für die Liberalen. Auf Facebook hatte er darüber berichtet, dass er bei einem Abendessen mit Unterstützern drei Preise versteigert habe, um seine Wahlkampfkasse zu füllen. Bei der Veranstaltung sei auch Kabarettist Harald Schmidt aufgetreten. Laut „SZ“ versteht Markwort die Aufregung um die Rollenversteigerung nicht. Er nehme keinen Einfluss auf die Inhalte der Sendung und trete nicht selbst dort auf, so Markwort. Markwort war lange Gastgeber des politischen „Sonntags-Stammtisches“ im Bayerischen Fernsehen. Wegen der Kandidatur Markworts führt nun ein anderer Moderator durch die Sendung.

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