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"Wetten, dass..?" aus Wien: Lasst das bloß nicht Tom Hanks sehen

Für alle, die die ZDF-Show aus Wien nicht gesehen haben und von einer Kritik in erster Linie eine Kurzfassung erwarten: Heiner Lauterbach antwortet immer für seine Frau, Kloschüsseln können „Leuchtturm“ heißen, Autoreifen riechen würzig, süßlich oder nach Fleischbouillon und „50 Cent“ ist ein hervorragender Sidekick von Cindy aus Marzahn. Knapp 7,5 Millionen Zuschauer – Tiefstand der Nach-Gottschalk-Ära – wollten sehen, wie Gastgeber Markus Lanz nach faden Wetten und schlussendlich verlorener Stadtwette in Kakao baden musste.

Für alle, die die ZDF-Show aus Wien nicht gesehen haben und von einer Kritik in erster Linie eine Kurzfassung erwarten: Heiner Lauterbach antwortet immer für seine Frau, Kloschüsseln können „Leuchtturm“ heißen, Autoreifen riechen würzig, süßlich oder nach Fleischbouillon und „50 Cent“ ist ein hervorragender Sidekick von Cindy aus Marzahn.

Knapp 7,5 Millionen Zuschauer – Tiefstand der Nach-Gottschalk-Ära – wollten sehen, wie Gastgeber Markus Lanz nach faden Wetten und schlussendlich verlorener Stadtwette in Kakao baden musste. Die Wiener hatten es, entgegen Lanz' Vermutung geschafft, 500 „HarlemShake“-Videos einzuschicken. Die Wette ist eine Anspielung auf das Internet-Phänomen „Harlem Shake“, bei dem die Protagonisten in einer Alltagsszene zu sehen sind, um dann völlig auszurasten. Das ist lustig – das Videophänomen hat seine beste Zeit hinter sich. Da treffen sich „Harlem Shake“ und „Wetten, dass..?“.

Markus Lanz ist ein überaus routinierter Fragensteller, der vielleicht aus Katja Riemann wohl mehr herausgelockt hätte als der „DAS!“-Moderator Hinnerk Baumgarten, ansonsten aber als biederer Bürokrat seine Moderatorenrolle spielt. Die Couch-Gespräche sind eine zähe Angelegenheit, welche Moderator, Gäste und Zuschauer eher ertragen als genießen.

Woran vielleicht die Gäste-Mischung nicht ganz unschuldig war. Peter Weck, Oliver Pocher, Heiner Lauterbach und seine Frau Viktoria, Anna Loos, Michael Bublé. Wenigstens ein bisschen spannend wurde es erst, als Rapper „50 Cent“ neben Cindy aus Marzahn Platz nahm. Obwohl der selbstreferenzielle DickenHumor der Berlinerin schon nach fünf Minuten langweilig ist, wurde einmal mehr deutlich, dass Cindy aus Marzahn die einzig positive Neuerung im Format ist.

Es fehlte die Spontaneität. Wenn Lanz beispielsweise „50 Cent“ dazu nötigen wollte, seine Ghettovergangenheit zum 80. Mal breitzutreten. Oder wenn er „Depeche Mode“-Sänger Dave Gahan zu seiner Gesundheit gratulierte. Gahan hatte in den 90er Jahren Drogenprobleme.

Womit wir bei den Höhepunkten wären: Der zum Schauspieler gewordene Rapper „50 Cent“ als Sidekick von Cindy aus Marzahn war so absurd, dass sich deshalb beinahe das Zuschauen lohnte. Der beste Witz des Abends – und auch das sollte zu denken geben – kam von Oliver Pocher. Als der kanadische Popsänger Michael Bublé wegen verlorener Wette mit Katzenmaske die deutsche Version eines „Cats“-Songs schmettern sollte, warf Pocher ein: „Lass das bloß nicht Tom Hanks sehen.“ Eine Anspielung auf den Eklat um den Hollywoodschauspieler, der nach seinem „Wetten, dass..?“-Auftritt mit Katzenmütze über die ZDF-Show abgelästert hatte. Am Samstag zeigte sich: Hanks taugt zum Menetekel. Max Muth

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