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Mördersuche: Kühl, aber sexy

Für Sherlock Holmes gibt es offenbar kein Verfallsdatum. Das Erste zeigt neue Folgen der beliebten britischen Krimireihe mit Benedict Cumberbatch.

Der Detektiv ist die meistverfilmte menschliche Romanfigur, wie die britische Agentur London & Partners gerade festgestellt hat. 254-mal wurden die von von Arthur Conan Doyle erdachten Fälle in Filmen, Serien und Dokus behandelt, 75 Schauspieler, wie John Cleese, Roger Moore, Christopher Lee oder Hans Albers, stellten die Romanfigur dar – und auch die ersten drei Folgen der neuen BBC-Reihe „Sherlock“ mit Benedict Cumberbatch als Holmes und Martin Freeman als sein Mitstreiter Dr. Watson liefen im Ersten äußerst erfolgreich.

Nun hat die ARD den Start der zweiten Staffel mit drei neuen Folgen sogar von Pfingsten auf diesen Donnerstag vorverlegt, zur besten Sendezeit um 20 Uhr 15.

Weil der neue „Sherlock“ in der Gegenwart spielt, ist dem Detektiv sein Smartphone wichtiger als seine Lupe, Watson stellt die Fälle als Blog ins Netz. Vor allem haben die Autoren Steven Moffat und Steve Thompson Holmes’ Besonderheiten auf die Spitze getrieben. Der Sherlock des neuen Jahrtausends zieht seine Schlüsse in Lichtgeschwindigkeit. Anderseits hat es ihm wohl noch nie so sehr an Empathie gefehlt.

Doch gleich in der ersten Folge „Der Skandal von Belgravia“ lernt Sherlock die Liebe in Person von Irene Adler (Lara Pulver) kennen. Anders als im Roman „Ein Skandal in Böhmen“ gibt sie nicht die Operndiva, sondern eine kühle Domina, die obendrein die Staatsräson gefährdet. Zwischen Holmes und Adler kommt es zum Machtkampf mit ungleichen Mitteln. „Die Hunde von Baskerville“ lassen Holmes an seinem Intellekt zweifeln. Die Frage ist, was ist real, was Täuschung in diesem Sumpf von Dartmoor. Im „Reichenbachfall“ wird Holmes von seinem Gegner James Moriarty auf die Probe gestellt. Am Ende geht es nicht um die Frage, wer der klügere Kopf ist, sondern wer der bessere Mensch – eine Frage, die genauso zeitlos ist wie der Detektiv mit seiner Deerstalker-Mütze. Kurt Sagatz

„Sherlock: Ein Skandal in Belgravia“, Donnerstag, 20 Uhr 15; „Die Hunde von Baskerville“, 27. Mai, 21 Uhr 45; „Der Reichenbachfall“, 28. Mai, 21 Uhr 45, alle im Ersten.

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