Draußen vor der Tür: Kein Platz für Autoren beim Fernsehpreis?
Autorinnen und Autoren fühlen sich bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises schnöde übergangen: Sie wurden nicht eingeladen
Die Organisatoren des Deutschen Fernsehpreises müssen schnell handeln. Ansonsten zieht sich eine dicke Wolke des Unmuts über der Verleihung am 26. Januar in Köln zusammen. Nach aktuellem Stand werden für die Kategorien „Bester Fernsehfilm/Bester Mehrteiler/Beste Drama-Serie/Beste Comedy-Serie“ die Produzenten und Regisseure im Saal des Palladiums auf die Bekanntgabe der Preisträger warten. Sie sind, wie die verantwortliche Agentur Position mitteilte, „stellvertretend für das Team nominiert“. Ferner heißt es in den Regularien: „Autoren eines nominierten Fernsehfilms bzw. Mehrteilers werden in der Regel als Gast zur Preisverleihung eingeladen.“ Da muss was beim Versand schiefgegangen sein. Die Autorin Kristin Derfler, die das Buch für den ARD-Zweiteiler „Brüder“ geschrieben hat, ist nicht eingeladen worden. Auf ihrem Facebook-Account hat sie sich öffentlich darüber sehr empört und unter anderem geschrieben: „Drei Jahre Arbeit ... und nun nicht dabei? Diese Ignoranz uns Urhebern gegenüber ist ein Skandal.“
Unterstützung für Derflers Protest
Derflers Post wurde heftig akklamiert und bis Freitagnachmittag fast 300-mal geteilt. Für die Autoren zeigt sich erneut die Schizophrenie der Branche. Ständig wird die Wichtigkeit dieser Kreativen betont und dann, wenn es an die (Preis-)Würdigung geht, werden sie schlichtweg vergessen und ignoriert. Beim Deutschen Fernsehpreis heißt das: Die vier Träger der Auszeichnung – ARD, RTL, Sat 1, ZDF – „übersehen“ einen Berufsstand, ohne den nicht eine Minute Fiktion entstehen könnte. Oder ist die Nicht-Einladung schlicht der Tatsache geschuldet, dass im Palladium nicht genug Platz ist? Immerhin hat der Fernsehpreis neue Kategorien.
Der Protest jedenfalls zeigt Wirkung. Die Agentur teilte mit: Der Einladungsprozess sei noch nicht abgeschlossen. „Wir bitten daher allseits um Geduld bis Anfang nächster Woche.“ Joachim Huber
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