Der Lebenslauf von Ina Küper liest sich eigentlich ganz harmlos: Sie macht Abitur in einer westfälischen Kleinstadt, studiert Modejournalismus und Medienkommunikation in Düsseldorf, volontiert beim eher biederen „Braut & Bräutigam“-Magazin, doch nebenbei widmet sie sich weniger braven Bereichen – und gründet ein Erotikmagazin für junge Frauen, in dem es um Sinnlichkeit, Sex und scharfe Jungs geht. „Alley Cat“ heißt es, was wörtlich übersetzt so viel wie „streunende Katze“, im übertragenen Sinn „leichtes Mädchen“ bedeutet.
Billig ist das Blatt jedoch keineswegs, sondern bietet hochwertige Fotostrecken und Artikel, die die Fantasie anregen. Seit 2008 hatte Küper „Alley Cat“ in Eigenregie herausgegeben, jetzt hat der Burda-Verlag („Bunte“, „Focus“) das Blatt unter seine Fittiche genommen und bringt es ab dem heutigen Donnerstag zum Preis von drei Euro in überarbeiteter Form neu heraus. Der Verlag scheint im sinnlichen Bereich für Frauen Potenzial zu sehen. Kein Wunder, denn nicht erst seit „Sex and the City“ gestehen sich Frauen sexuelles Selbstbewusstsein zu, auf das die Erotik-Industrie zunehmend reagiert. Doch zu viel Sex kann auch verwirrend sein, sagt die 26-jährige Chefredakteurin Ina Küper: „Von Frauen wird erwartet, tough, bestimmt und mutig zu sein, auch im Bett.“ Aber bei all dem sexuellen Übermut und der vermeintlichen Freiheit traue sich niemand mehr, „,Nö“ zu sagen. „Alley Cat“ will „Schluss machen mit dem diktierten Performancezwang von Job bis Bett“, sagte Küper, aber gleichzeitig dazu animieren, lustvoll durch Leben zu gehen. So wird in der ersten Neu-Ausgabe von „Alley Cat“ über ökologisch-korrekte Love-Toys berichtet , die „Generation Sex 3.0“ unter die Lupe genommen. Im Beauty-Teil gibt es Tipps für perfekt geschminkte „Signature Lips“ – obwohl ein paar Seiten später versichert wird, dass eine Frau am schönsten ist, wenn sie aus dem zerwühlten Bett steigt. Verwirrend? Wollen Frauen sein. sop
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