Forsa-Umfrage: Jüngere häufiger mit Hate Speech konfrontiert
Jüngere Internet-Nutzer sind von Hasskommentaren doppelt so häufig betroffen wie die Generation 60 plus. Die am Dienstag in Köln vorgestellte Forsa-Studie erbrachte noch ein anderes bemerkenswertes Ergebnis.
Hetze und Diskriminierung im Internet sind nicht zuletzt eine Frage des Alters – zumindest wenn es darum geht, ob und wie oft Menschen damit konfrontiert werden. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage, die von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) in Auftrag gegeben wurde. Die Studie, die am Dienstag auf dem Medienforum NRW vorgestellt wurde, hat ergeben, dass in der Altersgruppe der 14 bis 24-Jährigen 94 Prozent der Befragten Hate Speech im Netz und den Sozialen Medien gesehen haben.
Bei den 25- bis 44-Jährigen waren es noch 82 Prozent, wobei die Wahrscheinlichkeit, auf Hasskommentare zu stoßen, mit zunehmendem Alter stark abnimmt. In der Gruppe der 45- bis 59-Jährigen traf dies noch auf 63 Prozent der Befragten zu, bei den 60-Jährigen und älteren Internet-Nutzern waren es „nur“ 48 Prozent. Für die Umfrage wurden im Mai insgesamt 1011 deutschsprachige Internetnutzer befragt.
Leichte Zunahme seit dem Vorjahr
Über alle Altersgruppen hinweg haben zwei Drittel der Internetnutzer Erfahrung mit Hassbotschaften im Netz gemacht. Im Vergleich mit einer Befragung im Vorjahr hat sich das Problem damit weiter verschärft. „Die Zahlen zeigen erneut die große Tragweite, die Hasskommentare im Netz mittlerweile ausmachen“, bewertete Tobias Schmid, Direktor der LfM, das Umfrageergebnis. Er kündigte an, dass die Ordnungsbehörden in Nordrhein-Westfalen die Zusammenarbeit bei diesem Thema enger abstimmen werden, um die Effizienz der Rechtsdurchsetzung zu erhöhen. Aufgrund eines Hasskommentars eine Anzeige bei der Polizei erstattet hat nur ein Prozent der Befragten. Dafür der Anteil der Nutzer, die ein Hetze-Posting dem entsprechenden Portal gemeldet haben, leicht von 20 auf 22 Prozent gestiegen.
Während die Gruppe derjenigen, die zugaben, schon einmal einen Hasskommentar geschrieben und gepostet zu haben, mit einem Prozent gleichbleibend weiter sehr gering ist, äußerte knapp ein Fünftel der Befragten Verständnis für Hate Speech. „Wir müssen unseren gemeinsamen Werten wieder Geltung verschaffen“, forderte Schmid. „Es gibt keine Alternative, als gegen die zunehmende Rücksichtslosigkeit anzukämpfen. Nur so können wir die Freiheit und den demokratischen Charakter des Netzes erhalten.“ Kurt Sagatz
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität