Deutsche Wellle: Intendant Peter Limbourg will Programmdirektionen fusionieren
Der neue Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, geht bereits an die Strukturen des Auslandssenders ran. Nicht alle Mitarbeiter sind begeistert.
Peter Limbourg hat es eilig. Kurz nach seinem Amtsantritt als Intendant der Deutschen Welle (DW) am 1. Oktober will er Doppelstrukturen im Auslandssender auflösen, die beiden Direktionen Multimedia Regional und Multimedia International zusammenführen. Beide Programmbereiche sollen über die Ausspielwege Fernsehen, Online und Audio künftig Programm aus einem Guss liefern. Verteilt über die DW-Standorte Bonn und Berlin sind in der gegenwärtigen Tagesarbeit viel Reibung und gegenseitige Eifersüchteleien bis hin zum Gegeneinander zu beobachten, berichten Mitarbeiter.
DW-Sprecher Johannes Hoffmann bestätigte dem Tagesspiegel, dass der Intendant derzeit Gespräche führe, wer die neue Aus-zwei-mach-eins- Direktion übernehmen solle. Diese Gespräche sollen in Kürze abgeschlossen sein. Aus dem Sender ist zu hören, dass Intendant Limbourg eine interne Lösung anstrebt. die aber nicht zwangsläufig auf einen der beiden amtierenden Direktoren Christian Gramsch (Regional) und Christoph Lanz (Global) hinauslaufen müsse.
Ein Personalabbau soll mit der integrativ ausgelegten Reform nicht verbunden sein. Die über den Bundeshaushalt finanzierte Deutsche Welle beschäftigt in Bonn und Berlin rund 1500 fest angestellte und ebenso viele freie Mitarbeiter aus 60 Ländern.
Der DW-Sprecher stellte in Abrede, was Mitarbeiter der Welle kolportieren. Danach seien Gramsch und Lanz bereits freigestellt, bis zum Ende ihrer jeweiligen Vertragszeit. „Eine unglaubliche Verschwendung von Steuergroschen bei einem staatsfinanzierten Sender und selbst im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ohne Beispiel“, heißt es in einem anonymen Schreiben aus dem Haus. „Limbourger Verhältnisse“ kehrten jetzt bei der Deutschen Welle ein. Das spielt auf das „Schöner-wohnen-Gebaren“ von Franz-Peter Tebartz-van Elst an, Bischof von Limburg. Joachim Huber
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