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Zweikampf in der Partie HSV gegen Leipzig.
© AFP
Update

Erneut Technik-Probleme beim Eurosport-Player: HSV-Trainer sieht "Katastrophe für den Fußball"

Auch beim Spiel HSV gegen Leipzig wieder Probleme mit dem Streamingdienst von Eurosport. Der Sender wiegelt ab, die Kunden sind sauer, die DFL reagiert

Da könnten auf die Deutsche Fußball Liga (DFL) einige unangenehme Fragen zukommen. Die DFL hatte an Eurosport ein exklusives Rechtepaket von 45 Bundesliga-Spielen verkauft. Das umfasst auch 30 Freitagsspiele der ersten Liga. Wer diese Partien sehen will, muss ein Abo von 29,90 Euro abschließen. Bei der Premiere vor zwei Wochen hatte es massive Technik-Ausfälle mit dem kostenpflichtigen Internetstream gegeben. Auch bei der zweiten Exklusiv-Übertragung am gestrigen Freitag kam es zu kleineren technischen Pannen und Aussetzern gekommen. „Es gab zwischenzeitliche Aussetzer, aber insgesamt läuft der Stream stabil und gut“, sagte ein Sprecher am Freitagabend der dpa. Bei der Übertragung der Partie des Hamburger SV gegen RB Leipzig stoppte die Übertragung vor allem vor der Partie und in der Anfangsphase des Spiels mehrmals.

98 Prozent des Spiels hätten von allen Nutzern problemlos gesehen werden, hieß es in einer Eurosport-Mitteilung vom Samstag. Ob die Zahl stimmt? Zahlreiche Nutzer machten ihrem Ärger in den sozialen Netzwerken Luft. Einige Zuschauer hatten auch Probleme mit der Bildqualität, wie der Sprecher bestätigte. „Wir haben eine Vermutung, woran das liegen könnte, aber können es noch nicht genau sagen. „Insgesamt gab es keine Ausfälle in dem Ausmaß wie vor zwei Wochen.“

DFL wird mit Eurosport sprechen

Am Samstagnachmittag reagierte auch die DFL. "Die betroffenen Fans sind zurecht unzufrieden, ebenso wie Eurosport selbst und die DFL". hieß es in einer Mitteilung. Auch wenn sich die Probleme nach den derzeit vorliegenden Informationen offenbar in einer vergleichsweise überschaubaren Größenordnung bewegen würden, "wird die DFL Anfang der kommenden Woche gemeinsam mit Eurosport darüber sprechen, wie künftig die hohen Standards der Bundesliga durchgehend gewährleistet werden können".

Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin von Eurosport-Eigner Discovery, hatte noch am Freitagabend in einem Facebook-Post "Schwierigkeiten einiger User" zugestanden. Diese seien bei „Streaming-Services“ aufgetreten. Die Reaktionen auf Aigner-Drews waren eindeutig: In teils wütenden Reaktionen widersprachen die allermeisten Facebook-Nutzer der Stellungnahme. Auch beim Twitter-Hashtag #EurosportPlayer war die Wut groß, einer schrieb, "ab dem 4. Spieltag gehen die Abonnenten aus der Nummer raus".

HSV-Trainer in Rage

HSV-Trainer Markus Gisdol war nicht weniger aufgebracht. Schon bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Leipzig sagte er, was aktuell passiere, sei eine „Katastrophe für den Fußball“. Der Fan müsse das ausbaden: “Das würde mir auch auf den Keks gehen, wenn ich zuhause sitzen würde und es nicht funktioniert.“ Eine Lösung hatte der Trainer auch gleich parat: Sky und Eurosport sollten sich einig werden. Damit meinte er wohl, dass die Freitag-Spiele wieder in bewährter Manier beim langjährigen Bundesliga-Begleiter Sky zu sehen sein sollten.

Als Beispiel für die Betroffenen führte Gisdol seinen Vater an. „Der bekommt das schon nicht mehr hin, er weiß nicht, wie das mit dem Internet funktioniert. Es gibt dann auch niemanden, der ihm das einstellen könnte. Wo soll das hinführen? Die Fans sind hochgradig verärgert.“

Marodes Netz als Fehlerquelle?

Nun ist Eurosport am Zug. Der Rechteinhaber muss den Fans, Abonnenten und der DFL zeigen, dass er Bundesliga per Bundesliga-Stream live und exklusiv übertragen kann. Die Frage ist, ob der Sender das in jedem Einzelfall bewerkstelligen kann. Zum zufriedenstellenden Internetempfang gehört eine zufriedenstellende Infrastruktur. Nicht wenige Haushalte nutzen für das Internet noch das Kupferkabel der Telekom. Diese veraltete Technik versagt oft auf der berüchtigten letzten Meile, wenn Daten in sehr hoher Frequenz zum Endkunden durchgeleitet werden müssen. Der Netzausbau in Deutschland ist stellenweise miserabel, die Digitalisierung des Landes hängt.

Eurosport wird der Verweis auf Leitungsprobleme bei "Streaming-Services" beim Kunden wenig helfen. Der will für sein Geld Fußball sehen. Und die DFL wird sich - vielleicht - bald fragen müssen: Muss der Eurosport-Deal überdacht werden.

Auf welchen Kanälen in dieser Saison die Bundesliga läuft, können Sie hier nachlesen. (dpa)

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