Digital News Report 2018: Gute Nachrichten
Auch Onliner schätzen die Verlässlichkeit der klassischen Medien und sind bereit, dafür zu zahlen. Das hat eine aktuelle Studie herausgefunden.
Über diese News können sich Nachrichtenmacher freuen: Fast jeder deutsche Online-Nutzer (95 Prozent) informiert sich mehrmals wöchentlich über das aktuelle Weltgeschehen in TV, Radio, gedruckten Zeitungen und Zeitschriften und im Internet. Die klassischen Nachrichtenangebote der beiden öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme und der regionalen Tageszeitungen erreichen dabei die höchsten Vertrauenswerte. Und der mitunter zu hörende Abgesang auf gedruckte Zeitungen ist verfrüht: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Onliner, die sich aus Printzeitungen informierten um vier Punkte auf 30 Prozent. Das sind einige der Ergebnisse des „Reuters Institute Digital News Report 2018“, der jetzt veröffentlicht wurde.
Die repräsentative Untersuchung findet in über 35 Ländern statt und untersucht jährlich die Nachrichtennutzung von erwachsenen Onlinern, also Menschen mit Internetzugang, im internationalen Vergleich. In Deutschland ist das Hans-Bredow-Institut in Hamburg seit 2013 als Kooperationspartner für die deutsche Teilstudie verantwortlich. Es wurde bei der Erhebung im vergangenen Jahr von den Landesmedienanstalten und dem ZDF unterstützt.
Gedruckte Zeitungen im Aufwind
Das mit Abstand wichtigste Nachrichtenmedium für die Onliner – in Deutschland wurden für die Studie 2000 Menschen befragt – ist das Fernsehen. 74 Prozent sehen sich dort regelmäßig die Nachrichten an. An zweiter Stelle folgt das Internet (65 Prozent) vor dem Radio (45 Prozent) und Nachrichten aus den sozialen Medien (31 Prozent). Gedruckte Zeitungen kommen wie erwähnt auf 30 Prozent, sie liegen damit vor den Online-Ausgaben der Zeitungen (25 Prozent) und Zeitschriften (29 Prozent), die um drei Prozentpunkte zulegten. Insgesamt nutzen die Onliner einen Mix der Mediengattungen, wobei das Fernsehen für rund die Hälfte nicht nur die häufigste, sondern auch die wichtigste Quelle ist vor dem Internet (32 Prozent). Bei den unter 24-Jährigen gilt das für 59 Prozent. Ebenfalls interessant: Für News gibt es weiterhin ein hohes Markenbewusstsein: Die meisten Onliner nutzen weiterhin zielgerichtet die Webseite und App der Wahl.
Die Nutzungshäufigkeit und das Vertrauen gehen dabei nicht immer Hand in Hand. Den Medien, die man selbst nutzt, trauen zwar 60 Prozent der Befragten, für die sozialen Medien gilt das jedoch nicht. Gegenüber Facebook, Twitter & Co. äußerten nur 18 Prozent ihr Vertrauen, heißt es in dem Digital News Report des Reuters Institute aus Oxford. Entsprechend gaben nur zwei Prozent die sozialen Medien als einzige News-Quelle an.
Das Interesse an verlässlicher Information drückt sich auch darin aus, dass sich der Anteil der Onliner, die regelmäßig gedruckte Tageszeitungen erwerben, nach mehreren Jahren mit rückläufiger Tendenz bei 42 Prozent stabilisiert hat. Für News im Internet haben bislang nur acht Prozent gezahlt. Zugleich setzt sich die Erkenntnis, dass das Erstellen von Nachrichten aber auch online nicht kostenlos ist, verstärkt durch. Die Bereitschaft, dafür künftig zu zahlen, stieg 2017 über alle Altersgruppen und liegt nun zwischen 16 und 21 Prozent. Kurt Sagatz
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