Fernsehpreis undercover: Günter Wallraff erhält Ehrenpreis
Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff erhält den Fernsehpreis 2016 - allerdings undercover. Erstmals wird die Gala von ARD, ZDF, RTL und Sat1 nicht im TV ausgestrahlt.
Der erste Träger des Deutschen Fernsehpreises 2016 steht fest: Der Journalist und Schriftsteller Günter Wallraff wird mit dem Ehrenpreis der Stifter ausgezeichnet. „Wie kein Zweiter hat sich der heute 73-Jährige um den investigativen Journalismus in Deutschland verdient gemacht. Ob als ,Bild‘-Reporter Hans Esser, als Türke Ali oder als Paketbote – immer wieder ist Günter Wallraff in verschiedene Rollen geschlüpft, um Undercover Missstände vornehmlich in der Arbeitswelt aufzuspüren und publik zu machen“, wird sein Wirken gelobt. Seit Mai 2012 ist das „Team Wallraff – Reporter undercover“ auf RTL Missständen mit einer Fernsehsendung auf der Spur.
Die Auszeichnung wird Wallraff am Mittwoch bei der 17. Verleihung des Fernsehpreises in Düsseldorf überreicht. Die Laudatio hält die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Der Deutsche Fernsehpreis wird von ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat 1 ausgerichtet. In diesem Jahr wird die Auszeichnung, die es seit 1999 gibt, erstmals nicht im Fernsehen ausgestrahlt. Zuletzt war der Preis im Oktober 2014 vergeben worden. Unter anderem wegen der schlechten Einschaltquoten gibt es diese Übertragung nun nicht mehr. Zudem war es unter den Ausrichtern des Fernsehpreises zu Ärger und Unstimmigkeiten gekommen. Die Neukonzeption sieht an Stelle der TV-Übertragung ein „Neujahrstreffen der Fernsehbranche“ vor, bei dem in über 20 Kategorien Ehrungen ausgesprochen werden.
Nach Wallraff wurde ein Grundsatzurteil benannt
Nach dem Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff ist sogar ein Grundsatzurteil des Bundesgerichtshof aus dem Jahr 1981 benannt worden. Die „Lex Wallraff“ besagt, dass unter anderer Identität Undercover erlangte Informationen veröffentlicht werden dürfen. Die Preisverleihung nutzt Wallraff für einen Appell an die Verantwortlichen der Fernsehsender: „Trauen Sie sich, in dieser von sozialer Ungerechtigkeit durchwachsenen Gesellschaft, viel mehr Sendezeit in einen engagiert-kritischen und im besten Sinne aufklärerischen Journalismus zu investieren.“ Kurt Sagatz
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität