Kinder und Fernsehen: Guckst du?
Das Fernsehen bleibt für Kinder das bevorzugte Alltagsmedium. Täglich erreicht TV 53 Prozent der Drei- bis 13-Jährigen.
Der Disney Channel hätte es nicht getan, wenn der Sender sich nicht Erfolg und Werbeeinnahmen versprechen würde. Also ist er in diesem Januar mit einem eigenen Programm auf Sendung gegangen. In diesem Jahr, da das Internet das gehypte Medium ist. Für Kinder bleibt das Fernsehen aber zentrales Alltagsmedium. „Das Fernsehen ist, anders als vielerorts propagiert, weit davon entfernt, in Bedeutungslosigkeit zu versinken“, schreiben Sabine Feierabend und Walter Klingler in ihrer aktuellen Studie „Was Kinder sehen“ („Media Perspektiven“, Heft 04/2014).
2013 wurden danach 53 Prozent der Drei- bis 13-Jährigen täglich vom Fernsehen erreicht, ein Prozentpunkt weniger als 2012. Die durchschnittliche Sehdauer ging um eine Minute auf nunmehr 89 Minuten zurück. Die Mädchen schalten dabei mit 90 Minuten pro Tag etwas länger ein als die Jungen mit 88 Minuten. Die Verweildauer, was die tatsächliche Sehdauer der Seher meint, lag unverändert bei 162 Minuten, sprich zweieinhalb Stunden. Die Jüngsten schalten dabei 138 Minuten ein (ein Plus von fünf Minuten im Jahresmittel), bei den Zehn- bis 13-Jährigen ist die Verweildauer weiter zurückgegangen – 2013 wurden 174 Minuten gemessen. Hier sind andere elektronische und vor allem die Onlinemedien eine erkennbare Alternative. Zum Vergleich: Jugendliche und Erwachsene sitzen, wenn sie fernsehen, 327 Minuten und damit fast fünfeinhalb Stunden vor dem Bildschirm.
Für Kinder ist das Fernsehen ein Freizeit- und ein Wochenendmedium. Der Sonntag blieb 2013 mit 57 Prozent der reichweitenstärkste Wochentag, am längsten ferngesehen wird am Samstag. Ebenso wie die übrigen Zuschauer nutzen Kinder das Medium vor allem zwischen 18 Uhr 30 und 20 Uhr 45. Von 19 Uhr 15 bis 19 Uhr 45 erreicht das Medium rund 20 Prozent der Kinder und damit seinen Höhepunkt an Zuspruch in der Zielgruppe. Nicht verwunderlich, dass die Nutzungskurve sich umso mehr dem Verhalten der Erwachsenen angleicht, je älter die Kinder sind. Dann schiebt sich der Spitzenwert in den Abend hinein und dehnt sich dabei zeitlich immer weiter aus. Von den Zehn- bis 13-Jährigen sieht zwischen 18 Uhr und 22 Uhr 15 mindestens jeder Zehnte fern.
Im Senderranking haben der privatwirtschaftliche Kanal Super RTL und der öffentlich-rechtliche Sender Kika 2013 ihre Spitzenpositionen behauptet. Super RTL hält bei einem Marktanteil von 20,4 Prozent, der Kika erzielt 15,8 Prozent. Auf den Plätzen folgen: Nickelodeon (8,6 Prozent), RTL (8,1 Prozent), Pro Sieben (7,5 Prozent), Sat 1 (7,5 Prozent), RTL 2 (4,3 Prozent), ARD (4,1 Prozent), ZDF (3,9 Prozent) und Vox (3,6 Prozent). Die digitalen Kindersender kommen zusammen auf 2,1 Prozent. Die Autoren Feierabend/Klingler ziehen daraus den Schluss, „insgesamt fragmentiert sich die Fernsehnutzung der Kinder immer stärker, trotz der Berücksichtigung der digitalen Angebote bilden die 13 betrachteten Sender die Nutzung der Kinder immer weniger ab – 2013 repräsentierten sie erstmals weniger als 90 Prozent“. Immer wichtiger erscheine es daher, künftig auch die Fernsehnutzung außerhalb der klassischen Empfangswege, also vor allem über Mediatheken und Onlineangebote, zu erfassen.
Welche Angebote locken Kinder vor den Schirm? Im vergangenen Jahr war es das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München, 1,28 Millionen der Drei- bis 13-Jährigen waren dabei. Auch verschiedene Folgen der Kika-Serien „Yakari“ und „Wickie“ rangieren vorne, ebenso die mystische Animationsserie „Dragons“ bei Super RTL. Je älter die Kinder sind, desto mehr wandern die Sendungs-Präferenzen zu „Deutschland sucht den Superstar“, „Das Supertalent“ und der Dschungelshow „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ (alles RTL). Weitere Favoriten bei den Drei- bis 13-Jährigen sind „The Voice Kids“ oder „The Voice of Germany“ (Sat 1). Super RTL verschafft sich mit der Disney-Serie „Meine Schwester Charlie“ Attraktion.
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