Kult-Moderator tritt kürzer: Gottschalk hört auf – im Radio und mit seiner Literaturshow
Thomas Gottschalk macht Schluss mit seiner regelmäßigen Sendung im Radio und liefert dafür eine überraschende Begründung.
Moderator Thomas Gottschalk, 69, hört überraschend mit seiner Radio-Show auf Bayern 1 auf. „Ich merke doch, dass mein Körper sein Recht fordert“, sagte er in seiner Sendung am Sonntagabend, die seine vorerst letzte gewesen sein soll. „Mein Arzt hat mir gesagt, es wäre hochriskant, wenn ich weiter wie bisher einmal im Monat das Bett verlasse“, scherzte er. „Deswegen kann ich leider die Regelmäßigkeit dieser Veranstaltung nicht mehr garantieren.“ Er werde „zu gegebener Zeit wieder in diesem Haus auftreten und tanzen“, sagte Gottschalk, der in Baden-Baden lebt: „Aber jetzt gehen wir es mal ein bisschen langsamer an.“ Er habe den Sender darüber informiert, dass er seine monatliche Sendung „aus persönlichen Gründen“ vom kommenden Jahr an nicht mehr moderieren werde, teilte der Bayerische Rundfunk (BR) in München mit. Auf Twitter schrieb Bayern 1: „Die Gesundheit fordert mehr Ruhe.“ Einen Tag später twitterte der Sender dann, Gottschalk „erfreut sich unseres Wissens nach bester Gesundheit“. Offenbar sei der erste Tweet missverständlich gewesen. Zum Ende seiner Sendung versuchte Gottschalk, besorgte Hörer zu beruhigen: „Es ist weder so, dass es mir schlecht geht noch, dass ich mich aus irgendwelchen Gründen zurückziehe“, sagte er. „Nichts ist und nichts bleibt wie es war.“ Er versprach, er werde zurückkehren: „I will be back.“ Gottschalk werde dem Sender verbunden bleiben. Er habe „zugesagt, auch künftig für das ein oder andere Special zur Verfügung stehen“, teilte der BR mit. Bayern 1 twitterte alte Videoausschnitte von einem sehr jungen Gottschalk und ein Hörer schrieb: „Schade!!!! (...) Wir haben uns sehr auf die monatliche Sendung gefreut! Das wird sehr fehlen.“
„Marmor, Stein und Eisen bricht“
Vor knapp drei Jahren hatte Gottschalk mit der Sendung „Gottschalk - Die Bayern 1 Radioshow“ sein Radio-Comeback gefeiert. Seither hatte er meist am ersten Sonntag im Monat gute, alte Rockmusik gespielt und mit seinen Hörern geplaudert.
Vor Jahrzehnten hatte Gottschalk seine Karriere als Radiomoderator beim BR gestartet. In seiner ersten Sendung habe er damals „Wild West Hero“ des Electric Light Orchestras gespielt, sagte Gottschalk am Sonntag, bevor er den Song auch für seine letzte Sendung wieder hervorholte. Er klinge immer noch genau so gut. „Leider sehe ich nicht mehr genau so gut aus. Ich habe doch viel Kräfte in diesem Hause gelassen.“
Eigentlich hatte der frühere „Wetten, dass..?“-Moderator zuletzt nicht den Eindruck gemacht, es ruhiger angehen lassen zu wollen. Erst kürzlich ging er mit seiner zweite Biografie „Herbstbunt“ auf Lesetour.
Allerdings teilte der BR am Montag mit, dass Gottschalk auch mit seiner Literatursendung im Bayerischen Rundfunk Schluss mache. Die Sendung am 10. Dezember solle sein Abschied sein. Das Format "Gottschalk liest?" litt unter schwachen Quoten, sollte aber auch im kommenden Jahr weitergehen hatte es noch vor kurzem geheißen.
Außerdem zeigte Gottschalk sich immer wieder mit seiner neuen Lebensgefährtin Karina Mroß auf roten Teppichen und sang auf dem Oktoberfest sogar für sie „Marmor, Stein und Eisen bricht“.
Ende Oktober präsentierte er im ZDF „Gottschalks große 80er-Show“ und kürzlich wurde auch bekannt, dass seine große Show "Wetten, dass..?" im kommenden Jahr nochmals für eine Ausgabe zurückkommen soll. Die Unterhaltungsshow mit Gottschalk als Moderator soll nach ZDF-Angaben am 7. November 2020 aus Offenburg in Baden-Württemberg kommen. dpa