US-Fernsehpreis: "Game of Thrones" räumt bei den Emmys ab
"Game of Thrones“ ist nun die erfolgreichste TV-Serie der Emmy-Geschichte. Bei den 68. Emmy Awards gab es neben Preisen für eine fiktive Präsidentin auch viel Kritik an Donald Trump.
Die Fantasyserie "Game of Thrones" räumt weiterhin die Preise ab: Bei der Gala zur Verleihung des US-Fernsehpreises Emmy, der als wichtigste Branchenauszeichnung der Welt gilt, gewann die TV-Serie am Sonntag (Ortszeit) in Los Angeles gleich zwölf Auszeichnungen. Mit den Preisen aus früheren Jahren kommt "Game of Thrones" damit auf insgesamt 38 Emmys - mehr als jede andere Fernsehserie in der fast 70-jährigen Emmy-Geschichte.
Die hierzulande ebenfalls im Pay TV-Sender Sky Atlantic HD laufende HBO-Politsatire „Veep“ siegte als beste Comedyserie.
Deren Hauptdarstellerin Julia Louis-Dreyfus gewann auch als beste weibliche Hauptrolle in einer Comedyserie. Sie spielt in der Serie die überforderte Präsidentin Selena Meyer. Für seine Rolle als transsexueller Familienvater auf dem Weg zur Frau in „Transparent“ gewann erneut Jeffrey Tambor den Preis als bester männlicher Part in einer Comedy.
Damit wurden bei der 68. Ausgabe des wichtigsten Fernsehpreises der Welt in diesen vier Kategorien die gleichen Preisträger wie auch schon 2015 ausgezeichnet. Die Emmys für Serien zur Hauptsendezeit werden von rund 20.000 Mitgliedern der Academy of Television Arts & Sciences vergeben.
Für frischen Wind sorgten diese Juroren dagegen in den Darstellerkategorien für Dramaserien: Bei den Männern gewann Rami Malek für seine Rolle als Hacker Elliot Aldersson in der beim Streamingdienst von Amazon laufenden Thrillerserie „Mr. Robot“. Tatiana Maslany siegte für ihre Mehrfachrolle im Klon-Thriller „Orphan Black“, in Deutschland bei ZDFneo.
Seitenhiebe auf Donald Trump
Viele Sieger nahmen bei ihren Dankesreden im Microsoft Theater Bezug auf den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten. „Unsere Serie hat als Politsatire begonnen und sich in eine Dokumentation verwandelt“, sagte Louis-Dreyfus über den republikanischen Kandidaten Donald Trump.
„Wenn es das Fernsehen nicht gäbe, wäre Donald Trump überhaupt nicht nominiert“, hatte zuvor auch schon Moderator Jimmy Kimmel mit Blick auf Trumps Aufstieg durch die Reality-Show „The Apprentice“ gewitzelt. In einem Einspielfilm war der Trump unterlegene Republikaner Jeb Bush zu sehen. Er sagte darin zu Kimmel: „Du bist nominiert? Ich frage mich, wie sich das anfühlt.“
In den Miniserien-Kategorien gab es einen Preisregen für die fiktive Aufbereitung des Mordprozesses um den Footballer O.J. Simpson. Die zehnteilige Reihe „The People v OJ Simpson“ gewann nicht nur den Preis als herausragende Miniserie. Sarah Paulson und Cortney B. Vance siegten auch als beste Hauptrollen. Sterling K. Brown wurde als bester Nebendarsteller in einer Miniserie ausgezeichnet. Zusammen mit den bereits im Laufe der Woche vergebenen Kreativ-Awards kommt die Serie auf neun Preise - Rang zwei hinter „Game of Thrones“.
Bei den showorientieren Kategorien war „Grease: Live“ in diesem Jahr der große Sieger mit fünf Auszeichnungen. Die deutsche Heidi Klum ging hingegen mit ihrer Sendung „Project Runway“ leer aus. Sie unterlag am Abend in der Kategorie beste Realityshow gegen „The Voice“ und hatte bereits unter der Woche in den Nebenkategorien als beste Moderation gegen Dragqueen RuPaul verloren. (dpa, AFP)