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Oliver Schmidt, Béla Réthy, Claudia Neumann und Martin Schneider kommentieren für das ZDF.
© Markus Hertrich/ZDF

WM 2018: Von Tor zu Tor: Fußball-Kommentatoren in der Dauerkritik

Kein Kommentator kann es allen recht machen. ZDF-Live-Reporterin Claudia Neumann wird jedoch schon vor dem Anpfiff angefeindet. Darauf kann man unterschiedlich reagieren.

Oliver hoch drei, so begleitete das ZDF den Fehlstart der deutschen Mannschaft in die WM. Oliver Welke und Oliver Kahn zählten im Studio in Baden-Baden die Minuten herunter, am Kommentatorenmikrofon nahm Oliver Schmidt Platz.

Der Reporter aus Hückelhoven-Brachelen ist bekannt als nüchterner Analyst, von Wir-Gefühl hält er wenig. „Das geht in Ordnung“, stellte er direkt nach dem 1:0 der Mexikaner kühl fest. Geht in Ordnung, gilt auch für den Kommentator. Man muss nicht in Wehklagen ausbrechen, weil die deutsche Mannschaft hinten liegt. Weniger schön war seine statistische Faktenhuberei.

Die große Erregung hatte allerdings am Samstag begonnen. Bereits vor dem Anpfiff beim Spiel Argentinien gegen Island hatte es überzogene Pauschalkritik an ZDF-Live-Reporterin Claudia Neumann gehagelt, und auch für ihren Einsatz am Sonntag beim Sieg von Serbien über Costa Rica wurde sie in den Internetkanälen angefeindet.

Das ZDF sah sich genötigt, ihre fachliche Qualifikation und Erfahrung zu verteidigen. Claudia Neumann ließ sich von den Anwürfen indes nicht beeindrucken. Sie behielt ihre unaufgeregte Art bei, mit der sie schon Spiele bei Europa-Meisterschaften, beim Confed Cup und in der Champions League begleitete.

"Ich habe nichts gegen Frauen, aber "

Kein Kommentator kann es allen recht machen und einige Live-Reporter wie speziell Béla Réthy ziehen Kritik geradezu magisch an. Bei vielen negativen Tweets zu Claudia Neumann scheint allerdings vor allem das Geschlecht aufzustoßen. Frei nach der Devise: „Ich habe nichts gegen Frauen, aber …“ Sechs Vorrundenspiele wird sie kommentieren.

Wenn das ZDF noch mehr Signale setzen will, dann gerne mit Claudia Neumann bei Spielen mit deutscher Beteiligung oder in Finalrunden. Und wenn die ARD nachzieht, umso besser. Zunächst jedoch wird Fußball-Deutschland nach der Mexiko-Niederlage über anderes diskutieren.

Ganz kurz hatte es übrigens noch eine ganz andere Panne gegeben. Zu Beginn des Spiels hatte das ZDF für wenige Sekunden kurzzeitig eine 3:0-Führung der deutschen Fußball-Mannschaft angezeigt. Twitter-Spekulationen, der Sender kenne das Ergebnis vorab, hatten sich nach der 35 Minuten jedoch erledigt.

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