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Video-Blog zur re:publica 2015: Fremd gehen immer nur die anderen

Liebe und Beziehung ändern sich im digitalen Zeitalter sagt die Bloggerin Journelle. Auf der re:publica kritisierte sie zudem, dass "Fremdgehen" bei Frauen noch immer stärker geächtet wird, als bei Männern. Das und mehr im re:publica-Video-Blog.

Auf der re:publica sprach sich die Hamburger Bloggerin Journelle dafür aus, traditionelle Beziehungen zu hinterfragen. Jeder habe individuelle Bedürfnisse, worauf die Gesellschaft mit mehr Toleranz reagieren sollte.

Am Donnerstag sprach sie zum Thema „Fremd gehen immer nur die anderen – Liebe und Beziehung in Zeiten der Digitalität“. So beschleunige das Internet den gesellschaftlichen Wandel, glaubt die Hamburgerin. Die Debatten im Internet über Lebensentwürfe und sexuelle Vorlieben würden dabei helfen, gesellschaftliche Normen wie die monogame Beziehung und die traditionelle Ehe zu hinterfragen. Gerade das Fremdgehen wiege bei Frauen immer noch „gravierend schwerer“ als bei Männern, sagt Journelle.

Yannick Haan will Online-Mitbestimmung zur Zukunft des Tempelhofer Felds

Wie weiter mit dem Tempelhofer Feld? Wie dreckig ist die Berliner Luft? Und wo sollte die U-Bahn öfter halten? Diese Fragen haben gemeinsam, dass sie durch den Einsatz digitaler Technik von Bürgern selbst beantwortet werden könnten. In unzähligen Städten der Welt gibt es solche Projekte schon. Der SPD-Netzpolitiker und Leiter von "Hack your City" Yannick Haan glaubt daran, dass wir mit neuer Technik mehr Partizipation bei Entscheidungsprozessen ermöglichen können - und hat schon ein paar konkrete Vorschläge für Berlin.

Im Videointerview erzählt er von Potentialen und Hindernissen auf dem Weg zur digitalen urbanen Mitbestimmung.

Berliner Webserie "Das Apartment" gewinnt Webvideo-Preis "Your Turn"

Einst waren es wacklige Videoschnipsel aus dem Alltag, mehrere Sekunden lang, die oft nur wenige Zuschauer fanden. Seit zehn Jahren gibt es nun schon die Videoplattform YouTube und mittlerweile sind dort richtige Filmkunstwerke zu sehen.

Auch weil sich die Szene immer mehr professionalisiert, haben das Medienboard Berlin-Brandenburg, YouTube und das Netzwerk

Endemol Beyond den Video-Creator-Wettbewerb veranstaltet. Am Mittwoch wurden die Preise, die mit insgesamt 70.000 Euro dotiert waren, auf der Media Convention verliehen.

Gunter Dueck, Ex-Technologie-Chef von IBM, spricht über "Schwarmintelligenz"

Alle schwärmen von der "Schwarmintelligenz" des digitalen Zeitalters. Dabei funktioniert sie im Arbeitsalltag überhaupt nicht, sagt der Ex-Technologie-Chef von IBM Gunter Dueck. Das und mehr in unserem Video-Blog zur re: publica 2015. Kreatives Arbeitsumfeld, dezentrales Management, Brainstorming. Die digitales Wirtschaft schwört auf die Vorzüge der "Schwarmintelligenz", der kollektiven kreativen Zusammenarbeit.

Doch in Wahrheit endet diese Arbeitsweise zumeist in endlosen Überstunden und ausgebrannten Mitarbeiten, argumentiert der Ex-Technologie-Chef von IBM Gunter Dueck. Heute hat er sein neues Buch "Schwarmdumm" bei der re:publica vorgestellt - seine Rede erntete tosenden Applaus. Im Videointerview hat er uns erzählt, warum die Masse oftmals nur Chaos produziert und warum wir dringend Regeln gegen Überarbeitung brauchen, um die digitale Wende zu schaffen.

Pussy Riot liefern seltsamen Auftritt

Die Neugierde war groß auf Marija Aljochina und Nadeschda Tolokonnikow, die wegen ihres sogenannten „Punk-Gebts“ in einer russischen Kirche mehr als ein Jahr im Gefängnis saßen. Zu sehen bekamen die Besucher der Media Convention, die im Rahmen der re:publica stattfindet, aber einen Luftballon und kichernde Frauen.

Eine politische Debatte fand in der Station-Berlin kaum statt. Dabei hätte es genug zu sagen geben über die Verletzung von Menschenrechten und die Einschränkung der Meinungsfreiheit in ihrem Heimatland. Immerhin wiesen die Aktivistinnen drauf hin, dass Oppositionelle in Russland auf offener Straße erschossen werden und bezogen sich damit auf den getöteten Oppositionspolitiker Boris Nemzow.

Gründer der re:publica Markus Beckedahl: "Wir brauchen eine Willkommensgesellschaft für Flüchtlinge"

Der Mitbegründer der re:publica, Markus Beckedahl, sprach sich zur Eröffnung der Internetkonferenz am Dienstag für eine Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen aus. Insgesamt zeigt sich die re:publica sehr politisch dieses Jahr.

„Immer mehr kommt raus, wie tief unsere eigenen Geheimdienste in dieses Netzwerk von NSA und Co eingebunden sind“, sagte Beckedahl. Endlich würde in der deutschen Politik eine Debatte über die massive Überwachung geführt. Es sei allerdings nicht nur notwendig, Verantwortliche für diesen Skandal zu finden, betonte der Netzaktivist.

Im zweiten Jahr nach den NSA-Enthüllungen des amerikanischen Whistleblower Edward Snowden gerät nun auch der bundesdeutsche Nachrichtendienst unter Druck. Nach bisherigen Erkenntnissen soll der BND der NSA beim Ausspähen von europäischen Politikern und Unternehmen geholfen haben.

Es müsse in der Aufklärungsdebatte auch darum gehen, einen „Ausstieg aus diesem System der Totalüberwachung zu schaffen“. Deshalb rufe er jeden dazu auf, sich zu fragen, wie viel er oder sie für eine demokratische und freie Gesellschaft tue.

Noch bis Donnerstagnacht findet die re:publica in der Station-Berlin am Gleisdreieck statt. Tagesspiegel.de begleitet die Internetkonferenz mit rund 6000 Teilnehmern und mehr als 800 Sprechern ausführlich.

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