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Live-Fußball der Oberligen aus England, Spanien, Italien und Frankreich steht im Mittelpunkt des Streaming-Dienstes Dazn.
© Promo

Neuer Streaming-Dienst Dazn: Die Welt des Sports im Stream

Jährlich 8.000 Sportevents live und auf Abruf, das verspricht der Streaming-Dienst Dazn. Punkten will der Newcomer vor allem mit internationalem Fußball, doch wie viel Bundesliga gehört zum Paket?

Bei der Vergabe der Medienrechte für die deutsche Bundesliga von der Saison 2017/18 an hat es sich ganz deutlich gezeigt: Für Sport und insbesondere Fußball interessieren sich inzwischen auch die großen Streamingdienste. Zum Zuge kam so auch Amazon, allerdings nicht für TV-, sondern für Audio-Übertragungen. Jede Menge Live-Fußball wird bereits in der bevorstehenden Saison das neue Streamingportal Dazn als Monatsabo anbieten. Der Fokus liegt auf europäischem Spitzenfußball. Zum Angebot gehören die englische Premier League, die spanische La LIga, die italienische Serie A sowie die französische Ligue 1. DAZN zeigt über 200 Saisonspiele der englischen Premier League live und exklusiv, und die restlichen Spiele in voller Länge, als „Re-Live “. Insgesamt 8000 Events jährlich soll es live und auf Abruf bei Dazn geben.

„Die Fans stellen sich als Mitglieder von Dazn ihr Sportprogramm selbst zusammen. Wir versprechen eine völlig neue Art, Sport zu erleben“, sagte Simon Denyer, der Chef der hinter Dazn stehenden britischen Perform Group zum Start des neuen Dienstes, der zum Monatspreis von zehn Euro angeboten wird. Neben Fußball gehören Sportarten wie Handball, Tennis und Darts und aus den USA Basketball und Football inklusive Super Bowl zum Dazn-Programm. Zur Premiere ist das Angebot auf die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz ausgerichtet, in Kürze soll Japan als weiterer Markt hinzukommen.

Für die deutsche Bundesliga kooperiert die hinter Dazn stehende Perform Group mit Axel Springer. Gezeigt werden die Highlight-Clips von Bundesliga und 2. Liga. Die Clips können in der kommenden Saison am Folgetag nach der Free-TV-Auswertung gesendet werden. Die Freitags- und Samstagsspiele stehen damit am Sonntag um kurz nach 0 Uhr zur Verfügung, die Sonntagsspiele am Montag. Von der Saison 2017/18 an gibt es die Clips 40 Minuten nach dem Abpfiff und somit mit Ausnahme der Sonntagsspiele auch vor der „Sportschau“.

Der große Konkurrent sitzt im Nachbarort

Die Inhalte werden nach Angaben der Plattform speziell für den deutschsprachigen Raum aufbereitet. Dafür wurde in den vergangenen Monaten ein 100 Mann starkes Redaktions-, Kommentatoren- und On-Air-Promotion-Team aufgebaut, das am Standort München-Ismaning arbeitet – also nur wenige Autominuten entfernt von Konkurrent Sky, der in Unterföhring ansässig ist. Im Gegensatz zu Sky sei das Abonnement bei Dazn jederzeit kündbar, heißt es beim neuen Streamingdienst. Übertragen wird auf Smart-TVs, PCs, Tablets, Smartphones und Playstation-Spielekonsolen.

Sky gibt sich mit Blick auf den Start der Konkurrenzplattform zwar äußerlich gelassen und verweist darauf, dass Ertrag und Investment speziell bei der englischen Premier League nicht mehr zueinander passen. Fakt ist jedoch, dass nun die Perform Group die Medienrechte für die nächsten drei Saisons der Premier League hat, Sky dafür von der kommenden Saison an ohne die Teams von Jürgen Klopp, Pep Guardiola und José Mourinho auskommen muss. Mehr noch: In der kommenden Saison überträgt Sky keine internationale Fußball-Liga mehr, dafür aber Champions League und Europa League. Auch sonst ist der Markt in Bewegung geraten. Die Partien der Bundesliga laufen in der neuen Saison letztmals exklusiv bei Sky, danach hat auch Eurosport Live-Rechte.* Von der nächsten Spielzeit 2017/18 an wird Sky die 2. Liga komplett live zeigen, dann auch inklusive der Montagsspiele.

Die neue Rechtesituation betrifft aber ebenso den Bezahlkanal von Sport 1. Auf Sport1+ fehlen künftig die Ligen aus Italien, Frankreich und der Türkei. Die Fans der türkischen Süper Lig werden allerdings auch von Dazn nicht bedient.

*Korrekturhinweis: In einer früheren Fassung dieses Beitrages hieß es, Bundesliga-Fußball liefe letztmals live bei Sky, die Rechte gingen an Eurosport. Richtig ist die geänderte Fassung.

Online unter: dazn.com

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