Leica D-Lux 6 in der Praxis: Die kleine Schwarze
Auch bei Kompaktkameras gibt es Haute Couture. Die Leica D-Lux 6 ist so etwas wie das kleine Schwarze im Schrank. Sieht einfach toll aus und ist die Zierde des Sortiments. Hier muss aber auch die Leistung stimmen. Kann das die Kompakte mit dem roten Punkt?
Der Name Leica war einst ein ganz großer in der Welt der Fotografie. Als ich mich zum ersten Mal in einem Fotoladen beraten ließ fiel mit großer Ehrfurcht am Ende des Gesprächs der Name der Kameraschmiede aus Wetzlar mit dem roten Punkt als Logo. Und nur mit dem Nachsatz, das wären ja die Besten, aber die könne man sich ja ohnehin nicht leisten. Modelle wie die Leica M aus den fünfziger Jahren und die Leica R, die bis 2009 gebaut wurde, umwob immer ein gewisser Mythos. Obwohl sie nicht immer technologisch an der Spitze standen. Im Gegenteil, zwischendurch verlor die Firma Leitz, aus der Leica Camera über Umwege 1986 hervorging, immer wieder den Anschluss und fand nur durch Kooperationen zurück ins Geschäft. Aber die Kameras standen stets für Robustheit und hohe Wertigkeit.
Eine Kooperation brachte Leica auch den Einstieg in die Sparte der digitalen Kompaktkameras. Zu Beginn tat man es mit Fuji und seit der Einführung der D-Lux-Reihe arbeitet Leica mit Panasonic zusammen. Seither entwickeln die beiden Firmen gemeinsam und bringen nahezu gleichzeitig Geschwisterkameras auf den Markt. Die Unterschiede liegen in der hochwertigeren Verarbeitung der Leica und in wenigen technischen Details, wie zum Beispiel der besseren Videofunktionen des deutschen Pendants.
Sucher fehlt, Design gefällt
In der Praxis konnte uns die Leica D-Lux 6 vom Start weg vor allem mit ihrer Haptik und dem Auftritt überzeugen. Das klare Design und das hochwertige Metallgehäuse vermitteln einen guten Eindruck. Dabei hilft, dass Leica komplett auf einen Sucher verzichtet. Der ist als digitale Version nachrüstbar, aber ansonsten lässt sich auch gut mit dem drei Zoll großen Display arbeiten. Mit fast einer Million Pixel Auflösung ist es bei der Detailtiefe absolut ausreichend und arbeitet auch recht schnell.
Die Bedienung der Leica D-Lux 6 geht auch im manuellen Modus relativ leicht vonstatten. An dieser Stelle ist die Verwandtschaft mit der Panasonic besonders stark zu spüren, denn Menüführung und Logik sind weitestgehend gleich. Das ist vor allem gut für Benutzer, die bereits gut mit den Funktionen der gängigen digitalen Kompaktkameras vertraut sind.
Optik überdurchschnittlich
Die Leica sieht die Welt mit einem 1,17 Zoll großen CMOS-Bildsensor. Das ist für eine kompakte Kamera überdurchschnittlich und überzeugt auch deshalb umso mehr, weil Leica den Pixelwahn nicht mitmacht und sich auf 10 Megapixel beschränkt. Und dass weniger manchmal mehr ist beweisen eben dann auch die Aufnahmen, die kaum Rauschen oder andere Bildstörungen vorweisen. Dabei hilft freilich das lichtstarke Objektiv der Leica D-Lux 6. Mit 24 bi 90 Millimeter deckt es einen ordentliches Spektrum ab und bietet ein sehr gutes Weitwinkel sowie leichtes Zoom. Für eine Kompaktkamera liegt die Optik auch hier über dem
Schnitt, den die Konkurrenz so aufstellt. Die Licht-Werte f1,4 im Zoom und f2,3 im Telebereich belegen diesen Eindruck. Die gute Ausstattung wird durch einen Video-Modus mit Full HD, einen ND-Filter und einen Panorama-Assistent komplettiert. Auch auf der Software-Seite gibt es mit der Bildbearbeitungssoftware Adobe Photoshop Lightroom 4 einen Mehrwert gegenüber so manchem günstigerem Produkt.
In der Summe hat Leica so ein ziemlich rundes Paket auf den Markt gebracht. Form, Funktion und Leistung sind durchaus stimmig. Allerdings ist der Preis nicht ohne. 699 Euro werden für die Leica D-Lux 6 aufgerufen und auch im Internet ist sie kaum günstiger zu finden. Damit übertrifft sie ihre Schwester von Panasonic doch deutlich und holt sich leider am Schluss noch Abzüge in der guten Gesamtwertung. Aber billig war Leica ja noch nie. Das hatte mir ja schon damals der Verkäufer im Fotoladen eingehaucht.
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