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RTL-Moderatorin Nazan Eckes
© RTL

Zu meinem ÄRGER: Der Tod im Mittelmeer

"Das tut mir jetzt schon in der Seele weh": Die Medien-Woche im Blick von RTL-Moderatorin Nazan Eckes.

Frau Eckes, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien denn am meisten geärgert?

Ich ärgere mich – und nicht nur in dieser Woche – darüber, dass die Berichterstattung zum Thema geflüchteter Menschen immer kleiner und unwichtiger wird. Immer noch sterben im Mittelmeer viel zu viele Menschen. Darunter Frauen und Kinder, immer noch herrscht in deren Heimatländern Krieg und Terror, immer noch wissen viele Menschen, die in Deutschland gestrandet sind, nicht, wie es mit ihnen weitergeht, obwohl sie beginnen, sich hier zurechtzufinden. Ich kenne eine Familie, die sich bestens integriert, die Kinder gehen zur Schule, die Eltern geben sich größte Mühe, Deutsch zu lernen. Dennoch sieht es schlecht für die Familie aus. Irgendwann wird wohl nachts oder am frühen Morgen jemand vor der Tür stehen und ihnen sagen, dass sie die Koffer packen müssen. Das tut mir jetzt schon in der Seele weh.

Gab es auch etwas in den Medien, worüber Sie sich freuen konnten?
Ja, das Interview meiner Kollegin und Freundin Motsi Mabuse im „Stern“. Sie hat sich dort über den ihr entgegenschlagenden Rassismus geäußert und auf ein wichtiges Thema aufmerksam gemacht. Gerade in diesen Zeiten, in denen sich viele Menschen zu radikalisieren scheinen und Migranten, Flüchtlinge, Farbige plötzlich wie Außerirdische behandelt werden, müssen wir wieder den Mund aufmachen. Bravo, Motsi.

Ihre Lieblings-Internet-Video?
Als weltgrößter „Game of Thrones“-Fan ist der brandneue Trailer zur nächsten Staffel mein absolutes Lieblingsvideo. Mit diesem tröste ich mich so lange, bis am 16. Juni endlich die neue Staffel beginnt. Ab dann bitte nicht mehr stören.

Nazan Eckes moderiert „Explosiv – Das Magazin“ (RTL, montags bis freitags, 18 Uhr).

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