Heimspiel: Claudia Michelsen und Sylvester Groth werden ARD-Kommissare
Im Herbst kommt ein weiteres illustres Ermittler-Gespann auf den Bildschirm. Erfreulich: Auf private Marotten der Kommissare will der Magdeburger "Polizeiruf" verzichten.
Schwimmen hat der Schauspieler Sylvester Groth mit zwölf Jahren in der schönen Elbe bei Magdeburg gelernt Nun kann das der 54-jährige Schauspieler wieder öfter tun, im neuen "Polizeiruf 11o". Diesen Krimi hat der MDR in Gefolge des nach 15 Jahren in Rente gehenden Gespanns Schmückle/Schneider von Halle nach Magdeburg verlegt. Groth spielt an der Seite von Claudia Michelsen (alias Hauptkommissarin Doreen Brasch ) den Hauptkommissar Jochen Drexler. Der MDR stellte das illustre neue Ermittlergespann am Dienstag in Berlin vor.
Eine hochkarätige Besetzung, ganz im Stile der jüngsten Zugänge des MDR, Nora Tschirner und Christian Ulmen. Im Unterschied zu deren Weimarer "Tatort" und manch' anderem, jüngeren "Tatort"-Gewächs soll der Magdeburger "Polizeiruf" krimimäßig aber eher old fashioned daher kommen, wenn es nach Sylvester Groth geht. Ein Mord, eine Ermittlung, kein Firlefanz. "Primär interessiert mich das Privatleben der Kommissare nicht, ich möchte den Fall sehen." Groths Vorbild: der alte "Derrick".
Ganz so festlegen möchte sich Claudia Michelsen, 43, nicht. Die in Dresden geborene Schauspielerin zieht es mit dem zweimal im Jahr gedrehten "Polizeiruf" ebenfalls in ihre alte Heimat zurück. Gleich in der ersten Folge, die im Frühsommer 2013 gedreht und gleich im Herbst ausgestrahlt werden soll, steht Kommissarin Brasch ihrem Sohn gegenüber, der ins rechtsextreme Milieu abgetaucht war. Weniger Komik, mehr soziale und politische Themen, so denn auch das Credo von Regisseur Friedemann Fromm. Zusammen mit seinem Bruder Christoph hat er das erste Buch geschrieben. Magdeburg sei eine Stadt mit großer Vergangenheit. Romantik an der Elbe, daneben aber viele Kriegswunden. Fromm beschäftige die Frage, wie es weiter geht in Magdeburg. Sylvester Groth freut sich darüber, dass die ARD mit einem Prestigeobjekt wie einem ihrer Sonntagabend-Krimis in diese "geschundene Gegend komme, um den Leuten dort in die Häuser zu schauen".
In Halle hatten bis vergangenes Jahr die beiden Hauptkommissare Herbert Schmücke (Jaecki Schwarz) und Herbert Schneider (Wolfgang Winkler) Mordfälle aufgeklärt. Das Duo wird mit dem 50. Fall am 3. März in Rente geschickt. Mit Michelsen und Groth hat die ARD eine zugkräftige Nachfolge hin bekommen, "ein Coup", wie MDR-Fernsehfilmchefin Jana Brandt nicht ganz zu Unrecht sagt. Im „Polizeiruf“, einem Format, das noch aus DDR-Zeiten stammt, sollen Michelsen und Groth zwei gleichwertige Ermittler spielen. Vom Charakter her aber sehr unterschiedlich. Sie lässig und impulsiv, er ist gründlich und hält sich an Vorschriften. Michelsen sagt, die Figur sei für ziemlich weit weg. Man darf gespannt sein.
Ein Wermutstropfen: Die schräge ZDF-Krimiserie "Flemming", in der Claudia Michelsen neben dem Psychologen Samuel Finzi, Katz und Maus spielte, wird eingestellt.
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Markus Ehrenberg
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