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RT-Fahrzeug auf dem Roten Platz in Moskau
© REUTERS/Gleb Garanich
Update

Berichterstattung im Fall Skripal: Britische Medienaufsicht bestraft russischen Sender RT

„Schwerwiegende Verstöße“ gegen Senderegeln kommen RT teuer zu stehen: Der kremlnahe Sender muss umgerechnet mehr als 223.000 Euro Strafe zahlen.

Britische Medienaufseher haben eine Geldstrafe gegen einen russischen Sender wegen dessen Berichterstattung über den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal verhängt. Der kremlnahe Sender RT muss umgerechnet mehr als 223.000 Euro zahlen, wie die Medienaufsichtsbehörde Ofcom am Freitag mitteilte. Sie warf RT „schwerwiegende Verstöße“ gegen Senderegeln vor.

Besonders besorgniserregend sei gewesen, dass diese Verstöße häufig und über einen relativ kurzen Zeitraum aufgetreten seien. Der Sender habe im März und April 2018 in sieben Nachrichtensendungen über den Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und den Syrien-Konflikt gegen das Gebot der Überparteilichkeit verstoßen. Ofcom hatte die sieben Sendungen bereits im Dezember beanstandet und dem Sender deshalb mit Sanktionen gedroht.

Skripal und seine Tochter Julia sollen im März 2018 im englischen Salisbury mit dem Nervengift Nowitschok attackiert worden sein. Beide überlebten. Großbritannien macht Russland für den Anschlag verantwortlich. Moskau weist das zurück.

Fall Skripal: Das Videostandbild vom kremlnahen russischen Fernsehsender RT vom September 2018 zeigt die des Anschlags verdächtigen Russen Ruslan Boschirow (links) und Alexander Petrow während eines Interviews im Sender RT.
Fall Skripal: Das Videostandbild vom kremlnahen russischen Fernsehsender RT vom September 2018 zeigt die des Anschlags verdächtigen Russen Ruslan Boschirow (links) und Alexander Petrow während eines Interviews im Sender RT.
© dpa

Der russische Sender nannte die Entscheidung in London „empörend“. Ofcom hatte RT bereits im Dezember eine parteiische Berichterstattung vorgeworfen. Danach war der Sender vor Gericht gezogen. Er kritisiert nun, dass die Geldbuße verhängt wurde, ohne auf die Entscheidung der Richter zu warten. Zudem übersteige die Höhe der Strafe Fälle, in denen Verstöße wie Hassreden geahndet worden seien, hieß es.

Das russische Außenministerium erklärte, die britischen Medien in Russland müssten nun damit rechnen, "die Konsequenzen" aus dem Vorgehen Ofcoms gegen RT zu tragen. Die britischen Behörden versuchten "mit allen Mitteln", die Aktivitäten russischer Medien in Großbritannien zu beschränken. Der deutsche Ableger RT Deutsch agiert vorwiegend auf einer eigenen Plattform, auf Youtube und in sozialen Medien. Eine Fernsehlizenz soll angestrebt werden. (mit AFP, dpa)

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