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Radio-MA
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Update

Radio-Umfrage: Antenne Brandenburg bleibt Marktführer in der Hauptstadt-Region

Erstmals wurde bei der Radio-Analyse auch auf Handys nach Lieblingssendern abgefragt, die Anzahl der Befragten zwischen 20 und 49 Jahre erhöht. Das Ergebnis ist erstaunlich. Junge Sender verlieren.

Sicher, Vergleiche hinken – gerade bei der Frage, welcher Radiosender wann von wie vielen Hörern eingeschaltet wird. Das war nie so deutlich wie bei der aktuellen Media-Analyse Radio (ma) 2015/II.

Die Reichweiten basieren erstmals auf Daten der neuen amtlichen Bevölkerungsstatistik. Demnach leben in Deutschland etwa 1,8 Prozent weniger Menschen als zuvor angenommen. Außerdem wurden für die Telefoninterviews erstmals neben Festnetznummern auch Mobilfunknummern angerufen. Zusätzlich wurde die Anzahl der Befragten zwischen 20 und 49 Jahre erhöht, da diese Altersgruppe per Festnetz schwer erreichbar ist.

Danach sind die Hörer-Verluste gerade bei den jungen Radio-Sendern wie Fritz (um minus 12.000 auf 71.000) oder Kiss FM (um minus 10.000 auf 36.000) besonders erstaunlich. Offenbar wird hier in Sachen Musik doch verstärkt auf Streamingdienste wie Deezer oder Spotify gesetzt.

Das Umfrageergebnis (hier die kompletten Daten) wird in der Branche mit Spannung erwartet. Es entscheidet darüber, wie Werbepreise festgelegt werden. Marktführer in der Region Berlin/Brandenburg bleibt weiterhin Antenne Brandenburg mit 185.000 Hörern, knapp vor 104,6 RTL und BB Radio. Radio Eins konnte seine Hörerzahl mit 89.000 stabil halten. InfoRadio legt um 7000 Hörer in der Durchschnittsstunde auf 47.000 zu und ist - im Vergleich zu den anderen ARD-Inforadios - Deutschlands erfolgreichstes Nachrichtenradio.

„Der RBB sendet 2015 wieder das erfolgreichste Radioprogramm für die Region“, freut sich RBB-Programmdirektorin Claudia Nothelle. „In Berlin, auf dem härtesten Radiomarkt der Republik, erreicht Radio Berlin 88,8 den zweiten Platz, das unterstreicht die gute Entwicklung dieses Programms.“ In Berlin hat 104,6 RTL die Nase vorn.

Durchschnittlich 190 Minuten hören die Menschen täglich Radio

Deutschlandweit liegen gegenüber der privaten Konkurrenz die ARD-Sender weiter deutlich vorne. Die öffentlich-rechtlichen Wellen werden werktäglich von 37,49 Millionen eingeschaltet, Privatsender kommen auf 31,34 Millionen Hörer. Bundesweit wurden rund 80.000 deutschsprachige Bürger ab zehn Jahren nach ihren Lieblingssendern befragt.

Im Vergleich zur vorangegangenen MA vom März dieses Jahres haben die ARD-Sender drei Prozent an Reichweite eingebüßt, die Privaten lediglich zwei Prozent. Die Zahl der möglichen Radiohörer hat sich damit bundesweit um 1,3 Millionen (1,8 Prozent) reduziert.

Durchschnittlich 190 Minuten hören die Menschen täglich Radio, Tendenz gleich bleibend.

Dabei geht es auch ohne Werbung. Das RBB-Kulturradio kommt auf 89 000 Hörer. Das sind minus 19.000, wobei die mangelnde Vergleichbarkeit der aktuellen Zahlen wegen des geänderten Messverfahrens zu berücksichtigen ist. Der Deutschlandfunk bleibt bundesweit relativ stabil bei rund 1,6 Millionen Hörern. In der Region gab es mit 127.000 Hörern leichte Verluste, ebenso für Deutschlandradio Kultur mit 84.000 Hörern. Bundesweit legte DR Kultur um 10.000 auf 470.000 Hörer zu.

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