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Karl Lagerfeld, bei einer Modenschau im Jahr 2016.
© Gonzalo Fuentes/REUTERS
Update

Deutsche Design-Legende: Karl Lagerfeld ist tot

Der weltberühmte Modedesigner ist am Dienstag in Paris gestorben. Er leitete das Modehaus Chanel seit 1983.

Der deutsche Modedesigner Karl Lagerfeld ist am Dienstag in Paris gestorben. Das teilte das Modehaus Chanel am Dienstag in Paris mit. Nach eigenen Angaben kam Lagerfeld 1935 in Hamburg zur Welt. Als Geburtsjahre kursieren aber auch 1933 und 1938.

Der in Paris lebende Modedesigner prägte seit Jahrzehnten die Haute Couture. Seit 1983 wirkte er als Kreativdirektor des Modehauses Chanel. Lagerfeld bestimmte mehr als ein halbes Jahrhundert die Mode mit. Mitte der 50er Jahre begann er in Paris große Couture-Häuser wie Balmain, Patou, Chloé oder Fendi zum Erfolg zu führen.

Er habe sich schon immer für Kleider interessiert, ohne zu wissen, dass man das Mode nenne, sagte Lagerfeld einmal. Sein Wechsel zu Chanel Anfang der 80er Jahre war für das französische Modehaus wegweisend.

Zur Mode kam Lagerfeld eher unfreiwillig. Eigentlich habe er Klavierspielen wollen, erzählte Lagerfeld nach Angaben von Mitarbeitern. Eines Tages habe ihm seine Mutter aber den Klavierdeckel über den Fingern zugeschlagen und gesagt, er solle lieber zeichnen, das mache "weniger Lärm".

Sein Vater hatte mit der Kondensmilch Glücksklee ein Vermögen gemacht, und so verbrachte Lagerfeld seine Kindheit und Jugend auf Gut Bissenmoor bei Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein. Doch die Provinz war nicht das Richtige für ihn. Folgerichtig schickte seine Mutter ihn nach Paris auf die Schule.

2015 hatte Lagerfeld in einem Interview gesagt, er denke nicht an die Rente, dazu sei er viel zu beschäftigt. Trotz seines Alters entwarf er bis zuletzt Kollektion um Kollektion.

Ende Januar war der Modeschöpfer in diesem Jahr erstmals nicht zur Chanel-Show erschienen. Eine Chanel-Sprecherin erklärte damals, Lagerfeld habe sich "erschöpft" gefühlt. Seitdem kursierten Gerüchte über seinen Gesundheitszustand.

Frankreichs Presse nannte Karl Lagerfeld wegen seiner rastlosen Kreativität auch „König der Maßlosigkeit“ oder „Karl den Großen“. Eine Anspielung an den gleichnamigen Herrscher, der bis 814 König des Frankenreichs war, das unter ihm zu seiner größten Ausdehnung und Machtentfaltung fand. Nun ist der Modezar gestorben.

[...] sein gesamtes Auftreten und Erscheinungsbild wirkten wie eine schillernde Romanfigur von Oscar Wilde. Er war wirklich etwas ganz Besonderes. Wir mochten ihn sehr, er hat uns zum Lachen gebracht. Adieu Karl, grüße die Sterne!

schreibt NutzerIn SCBerlinchen

Lagerfelds Tod löste über die Modebranche hinaus Trauer und Betroffenheit aus. "Karl Lagerfeld ist eine riesige Persönlichkeit, jemand außerhalb des Gewöhnlichen", sagte Frankreichs Innenminister Christophe Castaner dem Radiosender RTL.

Einem Bericht zufolge soll Virginie Viard, bisher „rechte Hand“ von Lagerfeld bei Chanel, dem Modeschöpfer bei dem legendären Pariser Modehaus nachfolgen. Viard solle nun für die Kollektionen verantwortlich sein, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Dienstag unter Berufung auf eine Mitteilung von Chanel. Das Modehaus war in Paris zunächst nicht für Bestätigung erreichbar. (AFP/dpa)

Einen ausführlichen Nachruf auf Karl Lagerfeld lesen Sie in Kürze auf tagesspiegel.de

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