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Fashion Week Berlin live im Netz: Jetzt gibt es neue Mode für alle

Die Berliner Fashion Week zeigt erstmals alle Schauen im Internet.

London und New York haben es vorgemacht, jetzt folgt Berlin: Zum ersten Mal kann man sich jede Schau der Mercedes-Benz Fashion Week im Internet anschauen. Und da alles, was vom 19. bis zum 22. Januar zu sehen sein wird, irgendwann verkauft werden soll, ist dieser demokratische Akt durchaus sinnvoll. Auch digitale Technik verändert die Modewelt – das soll nun schon zum dritten Mal auf der öffentlichen Konferenz „Fashiontech“ besprochen werden. Es geht um tragbare Technik, wie wir in Zukunft im Internet einkaufen und über Mode kommunizieren. Organisiert wird das Ganze von Anita Tillmann, die nicht nur die Inhaberin der Messe Premium ist, sondern auch eine der Gesellschafterinnen der jüngeren Messen Seek und Bright.

Auch die Panorama, die parallel zur Grünen Woche auf dem Messegelände stattfindet, will sich digitaler ausrichten. In den Nächten zwischen den Messetagen sollen Roboter durch die Gänge fahren und filmen, was bei den Ausstellern auf den Ständen hängt. Dann können die Besucher noch mal in Ruhe digital durch die Hallen schlendern. Damit will der Veranstalter Jörg Wichmann die Messe um 180 Tage verlängern.

Auch wenn auf den Messen vor allem internationale Austeller ihre neuen Kollektionen für Herbst/Winter 2016/17 vorstellen, die Modenschauen bestreiten zum großen Teil Berliner Designer. Unter ihnen sind Labels wie LaLa Berlin, Malaikraiss und Vladimir Karaleev. Deren Kollektionen für dieses Frühjahr kann man ab nächsten Mittwoch im KaDeWe kaufen. Für einen Monat verwandelt sich dessen Atrium in den „Berliner Modesalon“ – als Pendant zur Veranstaltung im Kronprinzenpalais Unter den Linden. Das Haus hat sich zum zentralen Ort für deutsches Design entwickelt. Hier bekommt man während der Fashion Week einen sehr guten Überblick über die wichtigsten Labels, von jungen Einsteigern wie Nobi Talai, die vom neu gegründeten Fashion Council Germany unterstützt wird, und Maisonnoée bis zu alteingesessenen Häusern wie Escada, die sich in der Gruppenausstellung betont bescheiden geben. Noch vor ein paar Jahren lud das Münchner Haus zu prächtig gestalteten Defilees.

Auch bei Michael Michalsky sind die Zeiten vorbei, als er mit der größten Sause die Fashion Week beendete. Der Designer geht es dieses Mal ein paar Nummern kleiner an als im Sommer. Da hatte er aufwendige Haute-Couture-Kleider im Ballsaal des Ritz Carlton gezeigt. Jetzt hat er seine Entwürfe auf 25 Zentimeter geschrumpft. In der Galerie Lüpertz in der Potsdamer Straße 98a in Tiergarten stellt er 13 3-D-Figuren aus, die die Kollektion von Atelier Michalsky tragen. Auch die kann man sich schon ab dem 16. Januar anschauen.

Grit Thönnissen

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