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Mode: Die Bühne der Fashion Week: Im Bunker vom Kaufhaus Jandorf

Vom alten Flair des Kaufhaus Jandorf ist am Laufsteg bei den Schauen der Fashion Week nichts zu spüren. Der Raum hat einen rauen Charme.

Das ist es also, das neue Haus der Mode. Durch die Fenster strahlt die Sonne auf eine rote Seidenbluse von Michael Sontag. Gleich hinter dem Eingang liegt der Shop. Hierhin dürfen auch nicht geladene Gäste, um Geld für Mode auszugeben. Direkt dahinter beginnt das Gewusel von Garderobe und Einlass, nur wer auf der Liste steht, kommt an den weißen Blöcken vorbei. Und das war es dann auch schon fast mit dem natürlichen Licht im Kaufhaus Jandorf. Wer sich über die schmalen, mit altem DDR-Linoleum ausgelegten Treppen in den zweiten Stock geschoben hat, kommt in einen großen, weiß getünchten Raum, der an einen Bunker erinnert.

Die Fenster sind mit weißem Stoff zugehängt, überall stehen Pfeiler, die die fehlenden Wände ersetzen. Das beeindruckende Raumgefühl, das sich sonst in dem leer stehenden Gebäude einstellt, geht so ein wenig verloren.

Es ist voller als zuletzt im Erika-Hess-Stadion

Am Dienstagmorgen drängen sich viele schick gemachte Menschen durch die schmalen Gänge. Das war zuletzt bei der ersten Schau der Fashion Week im Erika-Hess-Stadion nicht so. Aber jetzt eröffnet Dorothee Schumacher die Woche und da sind nicht nur die versammelte Modepresse und die üblichen Promiverdächtigen wie Jasmin Tabatabai und Christiane Paul, sondern auch die Spielerfrau Cathy Hummels, die ja auch Mode entwirft. Also unterhält sie sich erst mit ihren Modekollegen, um dann zwei Minuten später von einer Horde Fotografen umzingelt zu werden.

Zu Berlin passend, verpackt Dorothee Schumacher ihre Models in wadenlange Daunenwesten und Kunstpelze aus Merinowolle. Der entschlossene Blick der Models war zwar erwünscht, aber auch vonnöten, die Organisatoren hatten die Heizungen so hochgedreht, dass nicht nur bei Cathy Hummels das Make-up zu glänzen begann. Also haben diejenigen Besucherinnen, die sich für die Fashion Week in zarte Fummel geworfen haben, alles richtig gemacht!

Grit Thönnissen

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