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Die Lagune. Im sieben Hektar großen Tropical Islands findet jeder seinen Platz.
© promo, Illustration: M. Honert

Entspannung im Umland: I'll be back: Der Therminator testet Spa-Oasen

Peelings, Saunas und Massagen: Unser Therminator testet Wellness-Tempel im Berliner Umland und versteht dabei keinen Spaß.

TROPICAL ISLANDS

Der Therminator kann sein Glück kaum fassen. Er sitzt bei einem Bier, das die strahlende Kellnerin mit den Worten „Hier’n kleinet Frischet“ vor ihm abgesetzt hat, im Palm Beach Restaurant und blickt auf die Südsee. Es ist kurz nach Sonnenuntergang, Wasserfläche und Wolken leuchten wie ein riesiges Hämatom. Ein würdiger Abschluss für ein paar Stunden in den „Brandenburger Tropen“.

Ein Lächeln umspielt seine Lippen, als er an den Strömungskanal und die Riesenrutsche zurückdenkt. Besser als der Santa Monica Boulevard und Coney Island zusammen! Er döste im Liegestuhl, die Füße im Sand. Er bewunderte die echten Flamingos. Er half dem Humanoiden, der einen Heißluftballon am Seil durch die Halle zog. Er schaffte es, alle Toppings auf sein Frozen Yoghurt zu stapeln – sogar die Oreo-Brösel! Er kicherte über die Korbgeflecht-Abdrücke auf den Schenkeln der verweichlichten Humanoiden und deren Schlappheit nach drei Saunagängen.

Der Therminator ext sein Pils. Er schwört sich, dass er im Sommer wieder ins Tropical Islands fährt, wenn die Amazonia-Außenwelt mit Whitewater-River komplett geöffnet ist.

Zum Abschluss stampft er durch den Tropenwald Richtung Lagune. Mit kräftigen Zügen schwimmt er zum Wasserfall. Der Therminator wird emotional. Warum hat er dieses Paradies erst jetzt entdeckt?

Im sauberen Umkleidebereich steckt er seine Badehose in einen speziellen Schnelltrockner.

Fazit: „I’ll be back.“

TROPICAL-ISLANDS-ALLEE 1, 15910 KRAUSNICK, Tageskarte 42, mit Sauna 49 Euro, tropical-islands.de

Bella Italia in Ludwigsfelde

Die Hexenhäuschen. Ludwigsfelde findet der Therminator märchenhaft.
Die Hexenhäuschen. Ludwigsfelde findet der Therminator märchenhaft.
© promo; Illustration: M. Honert

KRISTALL-SAUNATHERME

Der Therminator ist verwirrt. Gerade marschierte er noch unter dem stahlgrauen Himmel von Ludwigsfelde, nun steht er plötzlich auf einer italienisch anmutenden Piazza: Palmen und Fassaden in Pastellfarben, Kronleuchter, ausladende Balkone. Ein Drittel Spaßbad, ein Drittel Shoppingmall, ein Drittel Aida, entnimmt er den Einblendungen seiner elektronischen Sichterfassung.

Seine Mission: Entspannen. Doch wo anfangen? 13 Saunen, ein Hamam, zwei Dampfbäder und bis zu 25 Aufgüsse täglich überfordern den simpel gestrickten Vollstrecker. Die 70 Grad heiße „Relax Sauna“? Keine Herausforderung. Die „Rosen-Lavendel-Dampf-Sauna“? Da beschlägt die Zieloptik. Die „Profi-Sauna“? 100 Grad? Das ist es. Der Therminator macht es sich gemütlich. Erst als seine künstliche Haut Blasen wirft, geht er zum Abkühlen in den Garten.

Dort stehen kleine Holzhäuschen. Filmset von „Hänsel und Gretel“ analysiert die Datenbank. Der Therminator bestaunt die Kopien der antiken Statuen.

Was ist das? Vor der „Kaffee-Stübchen-Sauna“ rubbeln sich Menschen mit Salz ab. Er bittet um eine Handvoll. Mit Abreibungen kennt er sich aus. Eine kurze Erfrischung in der acht Grad kalten Eisnebelgrotte, dann zurück in die Profi-Sauna.

Flüssigkeitsverlust, warnt sein Betriebssystem nach einer Stunde. Im Restaurant gibt es Red Bull. 2,90 Euro die Dose. Leider sind nur noch fünf da.

Gestärkt inspiziert der Therminator die Leseecke. Seine Wahl: „Komm, zieh dich aus.“ Dabei handelt es sich jedoch nicht wie gedacht um eine Anleitung zum Saunieren, sondern „Das Handbuch der lyrischen Hocherotik deutscher Zunge“. Der Therminator liest sich fest. Und kommt fast zu spät in die „Kristall-Arena“ zum „Hildegard-von-Bingen-Aufguss“ mit Klangschalen, bunten Leuchtsteinen und rosa Eisbrille.

Fazit: „I might be back.“

FICHTESTRASSE, 14974 LUDWIGSFELDE, So-Do: 9-22 Uhr, Fr-Sa: 9-23 Uhr, Drei-Stunden-Karte: 18 Euro/Mi: 14 Euro, kristall-saunatherme-ludwigsfelde.de

Das große Stöhnen in Berlin

Die Salzgrotte. Im Liquidrom sah der Therminator Freizügiges.
Die Salzgrotte. Im Liquidrom sah der Therminator Freizügiges.
© promo, Illustration: M. Honert

LIQUIDROM

Auf dem Gehweg der Möckernstraße bleibt der Therminator plötzlich stehen. Dieses Dach mit den in den Himmel ragenden Dornen, diese futuristische Wucht: Die Architektur des Tempodroms, in dessen Eingeweiden das Liquidrom verborgen liegt, erinnert ihn an die Abschussrampen aus dem Jahre 2029. Aber Heimweh ist für Weichlinge. Der Therminator kämpft die aufsteigenden Tränen nieder und schlägt die Eingangstür ein. Sofort geht es ihm besser.

In der Garderobe betrachtet er wehmütig die Überwachungskameras, als sein Warnsystem anschlägt. Hat er die Tür verfehlt? Überall Frauen, die ihn mit ihren Augen verschlingen! Er analysiert: getrennte Türen, ungetrennte Garderoben. Versteht er nicht. Auch die Kleiderordnung folgt keiner ihm auf Anhieb erkennbaren Logik. Manche Menschen tragen Badeanzug, andere sind nackig. Dem Therminator ist es lieber, wenn die Abgrenzungen so scharf sind wie die Auflösung seiner künstlichen Optik.

Der Therminator hat jedenfalls keine Probleme mit dem Nacktsein. Das liegt nicht nur an seinen Muskeln, auf die er stolz ist. Prüderie wäre auch ein Kündigungsgrund: Angezogen kommt niemand durch die Zeitmaschine, um die Vergangenheit zu korrigieren.

Andächtig schreitet der nackte Therminator über schwarzen Marmor. Um im Salzwasserpool schwimmen zu dürfen, erfährt er, muss er dann aber doch Badekleidung anziehen. Ärgerlich. Der Therminator überlegt kurz, den Laden zu Kleinholz zu hacken. Doch es wäre schade um die dunkle Kuppelhalle.

Überall machen Paare rum

Im Wasser ahmt er menschliches Verhalten nach. Er schnappt sich zwei Schwimmnudeln. Schiebt sie unter Kopf und Knie. Irgendwie entwürdigend. Der Therminator hofft, dass nicht zufällig der T-1000 reinkommt, der ihn auf Wochen auslachen würde, sähe er ihn in dieser Stellung. Doch die mystische Unterwassermusik vertreibt alle Sorgen! Langsam entspannt der Therminator seine überlastete Mechanik, wird bespritzt, von einer Diskolampe geblendet – und stößt gegen einen dicken, haarigen Typen. Was soll das jetzt? Weg hier!

Im vollgepackten Außen-Jacuzzi die nächste Überraschung. Ein Mann hat seinen Kopf zwischen den Beinen einer stöhnenden Frau geparkt. Hat man nirgendwo seine Ruhe? Der Therminator überlegt das Paar zu zerquetschen, wird aber eiskalt überrumpelt: „Sie haben hervorragende Dimensionen! Wollen Sie eine Fußmassage?“ Taktischer Rückzug.

Der Therminator zieht seine Badeklamotten aus und stürmt in die 90-Grad-Sauna. Zwei Aufgüsse und Eukalyptussalz brennen ihm angenehm auf der Haut. Voller Freude wirft er sich anschließend ins eiskalte Wasser und legt sich in den Ruheraum. Aber mit Ruhe ist nichts. Leises Stöhnen dringt an sein Ohr. Der Therminator blickt sich um. Überall machen Paare rum. Ist womöglich etwas im Wasser? Der Therminator zuckt zusammen. Eine fremde Frau massiert ihm die Füße.

Fazit: „I might be back.“

MÖCKERNSTRASSE 10, 10963 BERLIN, So-Do: 9-24 Uhr, Fr-Sa von 9-1 Uhr, Tageskarte Sauna & Therme 29,50 Euro, liquidrom-berlin.de

Familientherme in Templin

In Templin, das als Kleinod der Uckermark gilt, kündigt eine Durchsage die nächste perfekte Welle an.
In Templin, das als Kleinod der Uckermark gilt, kündigt eine Durchsage die nächste perfekte Welle an.
© promo, Illustration: M. Honert

NATURTHERME TEMPLIN

Am Eingang steht ein Plakat des „Disney Channel“. Zeigen sie da seine Filme? Der Therminator zoomt den Titel heran: „Mittendrin und kein Entkommen“. Könnte von ihm sein, ist aber offenbar eine Serie für Jugendliche. Ach. Das Konzept hier in Templin lautet „Familientherme“, jetzt fällt es ihm wieder ein.

Tatsächlich gibt es in den Badebecken viele unausgewachsene Menschen. Da legt sich der Therminator lieber ins knöcheltiefe, warme Salzwasser des Grottengangs. Er wäre dort geblieben, hätte es nicht plötzlich eine Durchsage gegeben. „Es geht gleich wieder los!“, verkündet ein Mann durch die Lautsprecher und wirft die Maschinen im Wellenbecken an. Hier dienen die Maschinen noch den Menschen und nicht umgekehrt, registriert der Therminator. Kinder schreien begeistert. Spätestens jetzt ist es Zeit, in Richtung Saunabereich zu ziehen.

Hier ist der Altersdurchschnitt deutlich höher, und alle Humanoiden sind unbekleidet. Der Therminator setzt sich zuerst in die „Bauernsauna“, aber mit ihren 50 Grad Celsius kann sie ihn nicht überzeugen. Die Finnische Sauna nebenan, ein klassischer Schwitzraum ohne Aufgüsse, ist schon besser. Schließlich geht er nach draußen, durch die Kälte und hinein in die Blockhaussauna. Später ins Innere zurückgekehrt, setzt er sich vor den kleinen Kamin. Ob all die Hitze seinen Schaltkreisen bekommt?, schießt es ihm durch den Kopf. Egal.

Fazit: „I’ll be back.“

DARGERSDORFER STRASSE 121, 17268 TEMPLIN, Täglich 9 bis 21 Uhr, Zwei-Stunden-Karte für Solebad & Sauna: 14 Euro, naturthermetemplin.de

Frisch poliert in Bad Saarow

Der Whirlpool. Im Solebad wird der Therminator zu Laugengebäck.
Der Whirlpool. Im Solebad wird der Therminator zu Laugengebäck.
© promo, Illustration: M. Honert

SAAROWTHERME

Gar nicht so dumm, diese Humanoiden, denkt der Therminator gleich am Eingang der Saarowtherme. Die Empfangsdame schnallt ihm einen Chip ums Handgelenk, jetzt ist der Therminator noch ein bisschen mehr Roboter.

Das clevere Bezahlsystem probiert er sofort im Restaurant „Aquamarin“ aus, wo er 25 Kürbissüppchen ext und abwechselnd den Nebel überm Scharmützelsee und die alten Menschen beim Whirlpoolen betrachtet.

Auf dem Fußweg zur Panoramasauna fröstelt es den Therminator, das gibt sich aber, als er zum Vogelgezwitscher vom Band in der Salzsauna schwitzt. Die Wand aus Salzkristallen leuchtet nicht nur in allen Diskofarben, sie lässt den chronisch verschleimten Therminator auch endlich frei atmen.

Gleich darauf verwöhnt er seine Gummihaut im Dampfbad mit einem Peeling. Eine Frau bietet dem Therminator an, ihm mit Salz aus Plastikbechern den Rücken zu rubbeln. Fürs Zurückrubbeln bevorzugt sie allerdings ihren Mann. Dabei bestätigt ein Blick in den Spiegel: Der Therminator glänzt frisch poliert.

"Brotbacksauna"? Der Therminator ist doch keine Hausfrau!

Nachdem er 700 Bahnen im Sportbecken geschwommen ist, fühlt er sich erschöpft genug für eine Runde „Toter Android“ im 36 Grad warmen Sole-Becken. Noch nie war sein tonnenschwerer Körper so leicht. Unter Wasser dringen sphärische Klänge an des Therminators Ohren. Die Mineralien perlen in seinem Bauchnabel wie Champagner. Heiße Wassermassen prasseln auf seinen verhärteten Nacken. Es fällt ihm schwer, das zuzugeben: Der Therminator entspannt sich.

In diesem Zustand lässt er sich auf so einiges ein. Aber „Brotbacksauna“? Der Therminator ist doch keine Hausfrau! Ein dicker Spandauer lächelt ihm aufmunternd zu. Na gut. Während dem Therminator bei 75 Grad der Schweiß über die muskulöse Brust rinnt, beobachtet er, wie ein paar Brötchen vor ihm im Ofen aufgehen. Die Aufgussmeisterin wirbelt mit einem Handtuch den Geruch frischen Brots direkt unter die Therminator-Nase. Würde ihn jetzt bitte auch mal jemand wenden?

Anschließend trinkt er einige Fässer Apfelsaftschorle auf der Dachterrasse und verspeist die Saunabrötchen. Der Dicke will ihn zu weiteren ermutigen – er könne ja noch ein wenig auf die Rippen vertragen. Das lässt sich der Therminator nicht zwei Mal sagen.

Fazit: „I could be back!“

AM KURPARK 1, 15526 BAD SAAROW, So-Do: 9-21 Uhr, Fr-Sa: 9-23 Uhr, Drei Stunden Sauna & Therme: 25 Euro saarowtherme.de

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