Studie zu Hasskommentaren: Hate Speech schränkt freie Meinungsäußerung ein
Gut die Hälfte der Internetnutzer bringt sich aufgrund drohender Hasskommentare seltener mit ihrer politischen Meinung in Diskussionen im Internet ein.
Die sogenannte Hate Speech führt einer Studie zufolge zur Einschränkung der freien Meinungsäußerung im Internet. Gut die Hälfte der Internetnutzer bringt sich aufgrund drohender Hasskommentare seltener mit ihrer politischen Meinung in Diskussionen im Internet ein, wie die von der Nichtregierungsorganisation Campact am Mittwoch veröffentlichte YouGov-Umfrage ergab. Dies zeige, wie die gefühlten Mehrheiten durch Hasskommentare verschoben werden
Im Durchschnitt seien acht Prozent aller Befragten bereits persönlich von aggressiven und abwertenden Hasskommentaren im Internet betroffen gewesen. Besonders ausgeprägt sei dies bei jungen Internetnutzern, bei den 18- bis 24-Jährigen seien bereits 17 Prozent von diesen Attacken betroffen gewesen.
40 Prozent der Befragten hätten Hate Speech im Internet bereits wahrgenommen, so die Studie. Auch hier sticht die Gruppe der Jüngeren heraus, dort waren es demnach 73 Prozent. 76 Prozent aller Befragten haben den Eindruck, dass Hasskommentare in den vergangenen Jahren zugenommen haben.
Negative Folgen der Hasskommentare seien für 33 Prozent der Befragten emotionaler Stress und für 27 Prozent Angst und Unruhe. 19 Prozent berichteten auch über Depressionen und 24 Prozent über Probleme mit dem Selbstbild. Weibliche Teilnehmer zeigten der Studie zufolge häufiger negative Auswirkungen als männliche.
YouGov befragte im April und Mai in einer repräsentativen Stichprobe 7349 Internetnutzer im Alter zwischen 18 und 95 Jahren. (AFP)
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