Wettbewerb Wearable IT/Fashion Technology: Geteiltes Glück
Beim Wettbewerb Wearable IT/Fashion Technology stellten Gründer und Entwickler tragbare Technologien vor: fertige Produkte oder Geschäftskonzepte. Schließlich gab es zwei Sieger.
Der Gong ist gnadenlos: Nach drei Minuten ist Schluss. Dann schellt es ohrenbetäubend und der Sprecher muss die Präsentation beenden. Dabei bräuchte man manchmal viel länger, um zu verdauen, was gerade vorgestellt wurde – so sehr hören sich manche Produkte nach Science Fiction an.
Zum Beispiel Handschuhe, die elektronische Musik machen, wenn der Träger die Hände bewegt. Jacken, die Elektroschocks versetzten, falls der Träger angegriffen wird. Oder Screenstoffe, die Bildschirm und Stoff in einem sind. Beim Wettbewerb Wearable IT/Fashion Technology stellen Gründer und Entwickler tragbare Technologien vor: fertige Produkte oder Geschäftskonzepte. Elf Nominierte kämpen um den Hauptpreis von 10.000 Euro, den die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung/Projekt Zukunft ausgeschrieben hat.
Über 200 Zuschauer kamen in die Digital Eatery – einen Café und gleichzeitig Showroom von Microsoft – um Zukunftsluft der Mode zu schnuppern. Die dreiminütigen Vorträge beginnen mit Sätzen wie „Let's think big“ und enden zum Beispiel mit solchen: „Waschen kann man das Ganze auch. Man muss nur vorher die Batterie rausnehmen.“ Die Ideen kommen aus verschiedenen Sparten: Lumind, ist ein Armband, das - verknüpft mit einer App - Diabetiker daran erinnert, ihre Zuckerwerte zu messen. Datatouch will Präsentationen einfacher machen – zum Beispiel mit einem Mini-Apparat, das einen Powerpoint-Slide genau dann aufruft, wenn man es braucht. Spur soll Demenzpatienten in Notfallsituationen und im Alltag helfen. Es ist ein kleines Gerät, das unauffällig getragen werden kann, zum Beispiel in einer Jackentasche.
Am Ende wird das Preisgeld geteilt - es gibt zwei Sieger
Nach den Vorstellungen zieht sich die Jury für 15 Minuten zurück – und als sie wiederkommt, hat sie sich immer noch nicht entschieden. Zumindest nicht ganz. Statt einen Hauptpreis gibt es zwei Preise mit jeweils 5000 Euro: einen für Spur und einen für mi.mu – den Handschuh, mit dem man elektronische Musik komponieren und aufführen kann.
Spur – das Gerät für Demenzpatienten – überzeugte „durch den Anwendungsbereich“, sagt Cornelia Yzer, die Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung, die den Preis verleiht. Die Gruppe, die diese Erfindung helfen könnte, ist tatsächlich riesig: Allein in Deutschland gibt es momentan 1,5 Millionen Demenzkranke. Spur ist zum einen ein Notfallknopf: Drückt ihn der Patient, klingelt es auf dem Handy der Person, die vorher als Notfallkontakt ausgewählt wurde. Außerdem kann Spur den Herd sperren und ist zudem ein GPS-Tracker. Verirrt sich ein Patient, kann er dadurch ausfindig gemacht werden. Das Preisgeld wollen Julia Danckwerth und ihr Team in Entwicklung des ersten Prototypen stecken. Noch ist Spur erst ein Konzept.
Mi.mu ist da schon weiter. Künstler wie Ariana Grande haben damit schon Musik gemacht. Auch die Gäste von Wear IT können ihn anprobieren. Im Vergleich zu den ersten Versionen sieht er schlanker aus und hat auch keine Kabel mehr. Noch ist Hanna Perner-Wilson damit nicht ganz zufrieden. Die Designerin von Elektonischen Textilien, die zusammen mit einem siebenköpfigen Team den Handschuh entwickelt, will ihn zuerst nahtlos machen und die Batterielaufzeit verlängern, bevor er in Serie geht.
Wlada Kolosowa
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