Von Accelerator bis Venture-Capital: Das ABC der Start-up-Welt
Wenn von Inkubatoren, Acceleratoren oder Crowdinvesting die Rede ist, verstehen Sie nur Bahnhof? Wir haben ein Lexikon für die wichtigsten Begriffen aus der Start-up-Welt zusammen gestellt - garantiert verständlich.
A wie Accelerator
Acceleratoren sollen Start-ups durch gezielte Förderung in kurzer Zeit zu einer schnelleren Entwicklung führen. Übersetzen lässt sich der Begriff mit "Beschleuniger". Ein Accelerator bietet etwa gezieltes Coaching an, stellt aber auch temporär Arbeitsplätze zur Verfügung. Meist sind die Programme zeitlich begrenzt und gleichen einer Art Bootcamp. Gründer können sich mit ihren Ideen oder auch mit ihrer schon existierenden Firma bewerben. Für die Unterstützung nehmen die Acceleratoren oft einen Anteil am Start-up. Bekannte Beispiel für Acceleratoren sind Axel Springer Plug and Play oder Microsoft Ventures.
B wie Business Angel
Business Angels sind meist Unternehmer und vermögende Privatpersonen, die eine Anschubfinanzierung übernehmen und zudem mit Rat und Tat zur Seite stehen – honorarfrei, da sie ihre Beratungstätigkeit ebenfalls als Investment betrachten. Business Angels findet man am besten über das Netzwerk BAND e.V.
C wie Crowdinvesting
Neben dem bekannten Crowdfunding wächst ein weiterer Zweig der Internet-Finanzierung heran, das Crowdinvesting. Dabei stecken Nutzer Geld in ein Unternehmen, entweder als Darlehen oder indem sie Anteile erwerben. Zumeist sind es Jungunternehmen, die im Netz um Anleger buhlen. Für die Unternehmen funktioniert das ähnlich wie eine Finanzierungsrunde mit Wagniskapital – mit dem Unterschied, dass das Geld nicht von einigen spezialisierten Investoren kommt, sondern von einer großen Zahl an Kleinanlegern. Geht die Firma pleite, ist auch die Investition futsch.
E wie Elevator Pitch
Eine gute Idee muss auf einen Bierdeckel passen, sagt man oft. Auf die Welt der Start-ups übertragen, sollte ein Geschäftsmodell so schnell erklärt sein, wie eine Fahrt mit dem Aufzug dauert. Denn es könnte ja passieren, dass man als junger Gründer in die Verlegenheit kommt, mit potenziellen Investoren oder Geschäftspartnern im Fahrstuhl zu stehen. Kurz, knackig - und im besten Fall überzeugend: Das ist der Elevator Pitch und in dieser Form auch bei Investoren-Veranstaltungen gefragt - ganz ohne Aufzug.
F wie Finanzierungsrunden
Für die Finanzierung von Start-ups gibt es verschiedene Runden: Als sogenannte Seed-Finanzierung in der Startphase ist das Investment mit dem höchsten Risiko behaftet, denn da gibt es oft weder ein fertiges Produkt noch hat es sich am Markt bewiesen. Danach folgen die Early-Stage- und die Growth-Finanzierung. In diesen Runden wird Geld für das weitere Wachstum bereitgestellt. Obwohl das Ziel des Investors die Maximierung seines eingesetzten Kapitals ist, kann er auch alles verlieren.
I wie Inkubator
Rund um die Start-ups entsteht ein Ökosystem von Dienstleistern und Beratern. Am Anfang der Kette stehen die Inkubatoren. In diesen Brutkästen sollen Ideen zu Unternehmen heranreifen, die dann für Investoren interessant sind. Sie bieten Start-ups in der Anfangsphase als eine Art Gründerzentrum Ideen und Know-how, aber auch eine Infrastruktur, günstige Büroräume und Startkapital. Oft stellen sie auch Gründerteams zusammen und übernehmen die strategische Ausrichtung von Start-ups mit entsprechendem Marketing. Je nach Philosophie ist ihr Engagement langfristig angelegt oder auf schnelles Wachstum und die Übernahme durch einen Big Player. Rocket Internet ist der größte und bekannteste deutsche Inkubator.
V wie Venture Capital (VC)
Übersetzen lässt sich VC am besten mit Wagniskapital. In den USA hat privates Wagniskapital eine lange Tradition. So wurden die Silicon-Valley-Legenden wie Apple, Facebook oder Google geschaffen. Im Vergleich zu den USA ist die Venture-Capital-Szene in Deutschland noch relativ schwach. Wagniskapitalgeber investieren in junge Unternehmen und erhalten dafür eine Beteiligung. Von den Start-ups wird erwartet, dass sie besonders wachstumsstark sind und erheblich im Wert steigen. Dafür geht ein VC ein hohes Risiko ein, denn in der Regel wird nur eins von zehn Ventures wirklich ein großer Erfolg.