Tiere auf Instagram: Das sind die gefragtesten Tierfluencer im Netz
Auf der Fotoplattform Instagram geben Geltungssüchtige mit Traumstränden, Avocadobroten und neuesten Sneakers an. Doch jetzt sammeln andere Wesen Likes – mit Fell, Pfote und Schnabel.
Juniper hat vor einem Jahr ein Buch herausgebracht. Auf dem Cover ist ein Foto von ihr. Bald erscheint ein zweites, sie wirbt dafür auch auf ihrem Instagram-Account mit 2,2 Millionen Abonnenten. Sie gibt zudem Ernährungstipps, verkauft T-Shirts und Pullover mit ihrem Bild, empfiehlt eine Firma, die mit Wasserfarben gemalte Porträts vertreibt, und ein Möbelhaus. Der Social-Media-Account ist ihre Einnahmequelle. Damit ist sie nicht die Einzige, denn wer genug Follower hat, kann sich dafür bezahlen lassen, mit Markenklamotten und Luxusuhren zu posieren oder einen Joghurt zu empfehlen. „Influencer" ist die Bezeichnung dafür, also „Beeinflusser“, und sie sind Teil vieler Marketingkampagnen, von Adidas bis Sennheiser. Die Fuchsdame Juniper ist ein „Tierfluencer“.
Inzwischen haben viele Haustiere ihre eigene Instagram-Seite. Und die Menschen folgen ihnen in Scharen. Sogar der Hase des republikanischen US-Vizepräsidenten Mike Pence, mit dem Namen „Marlon Bundo“, hat eine Onlinepräsenz. Mit etwas mehr als 26 000 Followern liegt er jedoch weit hinter seinem Artgenossen Exempel (184 000) oder den ganz großen Stars wie der Katze Nala mit einer Anhängerschaft von 3,5 Millionen.
Waren in den vergangenen Jahren vor allem Hashtags wie zum Beispiel #catcontent oder #dogsofinstagram erfolgreich, wird es zunehmend exotischer. Hunderttausende folgen Pferden, Igeln, Waschbären, Vögeln. Die Eidechse MacGyver hat sogar eine eigene Wikipedia-Seite, Beruf: Internetstar.
Sie haben Fell, vier Beine, Hufe oder einen Schnabel, doch sie werden wie Menschen dargestellt. Der Mops Doug etwa präsentiert sich am weißen Sandstrand oder hinter dem Steuer. Waschbär Pumpkin instagrammt, wie er Salat und Bohnen isst. Die gesunde Ernährung ist sein Neujahrsvorsatz. Fingeraffe Yeti verkündet platschnass, dass er es liebe, zu baden.
Anders als bei der Online-Dating-Plattform Tinder, wo sich Herrchen und Frauchen mit ihren Lieblingen ablichten, um sympathisch zu wirken, sind die Tiere hier kein Beiwerk. Auch die nicht so perfekten werden gefeiert. Wie Tuna, ein Hund mit Überbiss und 1,9 Millionen Abonnenten, oder Ludwik, ein Meerschweinchen ohne Fell. Er posiert mit dem Schild „Ich bin einzigartig, ich bin ich“.