Bread & Butter 2017: Das ewige Berliner Auf und Ab
Für das Modejahr 2017 stehen einige Veränderungen an
Die einen preschen nach vorne, die anderen ziehen sich zurück. Am Mittwoch ging ein Beben durch die Berliner Modewelt, als Mercedes-Benz, bisheriger Hautsponsor der Berlin Fashion Week, die Trennung vom Veranstalter IMG verkündete. In Zukunft wird sich der Konzern darauf beschränken, den Fashion Counsil Germany, die Interessenvertretung für Mode 'Designed in Germany', und den Berliner Modesalon zu unterstützen. Es sind die Rosinen der Modewoche, die da nun herausgepickt werden und die von der Entscheidung profitieren können. Wie die Entwicklung für den großen Rest weitergeht, wird sich zeigen. Zumindest an einer Stelle in der Berliner Modewelt soll künftig alles noch größer und spektakulärer werden.
Onlinehändler Zalando, seit vergangenem Jahr Veranstalter der Modemesse Bread & Butter, hat große Pläne für die kommende Ausgabe. Der Konzern hatte aus der einstigen Fach- eine Publikumsmesse gemacht. Und als solche braucht die Veranstaltung auch einen gewissen Entertainment-Faktor. Für die erste Ausgabe hatte es noch gereicht, Supermodel Gigi Hadid vor die jubelnden Fans zu stellen und den US-Rapper A$AP Rocky auftreten zu lassen, um für Begeisterung zu sorgen. Nun aber muss die nächste Stufe erklommen werden. Mehr Panels, mehr Haltung, mehr Politisches soll es bei der nächsten Messe geben, die unter dem Motto "Bold" (deutsch: unerschrocken) steht.
Einen Vorgeschmack darauf gab es bereits bei der Preview am Donnerstag. Da nämlich reiste die britische Designer-Ikone Vivienne Westwood an und sprach mit Verleger und Kate Moss-Exmann Jefferson Hack über Klimawandel, Ausbeutung und ihr Mantra "Konsumiert weniger!" Dass diese Botschaft im scheinbaren Widerspruch zu einer Modemesse steht, macht den Reiz des Ganzen aus. Im Anschluss diskutierte ein Panel, zu dem auch Model und Aktivistin Adwoa Aboah gehörte, über die Beduetung des Wortes "bold". Themen wie sexuelle Befreiung und psychische Gesundheit kamen dabei zur Sprache. "Wir wollen Meinungen eine Plattform bieten", verkündete Zalando-Marketinchef Carsten Hendrich. Klare Haltung zu sozialen Themen zu beziehen, ist in der Mode ein großes Thema, eine oft als seicht verschrieene Branche sehnt sich nach mehr Tiefe. Und einem Event wie der Bread & Butter verleihen solche Diskussionen in den Augen der jungen Konsumenten einen zusätzlichen Coolness-Faktor. Gemäß dem Motto: Ich gehe shoppen, also bin ich engagiert.
Sind das alles nun gute oder schlechte Nachrichten für die Mode in Berlin? Darauf gibt es keine einfache Antwort. Die Modelandschaft in der Stadt sei ohnehin ein Flickenteppich, hört man unter den Besucher der Zalando-Preview. Und bei dem flicke eben jeder an seinem eigenen Eckchen weiter. Wird sich der Teppich jemals zu einer Einheit aneinander fügen lassen? Es bleibt abzuwarten.
Unser Fazit zur vergangenen Ausgabe der Bread & Butter by Zalando finden Sie hier und hier.
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